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Herbert Marcuse. Nachgelassene Schriften. Bd. 1: Das Schicksal der bürgerlichen Demokratie. Hrsg.: P.-E. Jansen
Die wichtigsten nachgelassenen oder bisher auf deutsch unpublizierten Texte Marcuses werden in dieser auf 5 Bände konzipierten Edition thematisch gruppiert Im vorliegenden ersten Band geht es um Marcuses Haltung zur bürgerlichen Demokratie die bei aller Schärfe der Kritik sehr differenziert ist Er empfiehlt die formale bürgerliche Demokratie zu verteidigen da sie die größte Freiheit zur Durchsetzung materialer Demokratie gewährt Dabei führt er aber stets vor wie zwischen den Errungenschaften und den humanitären Defiziten bürgerlicher Demokratie unterschieden werden muß Ein Thema das nach wie vor von höchster Aktualität ist Mit einer Einleitung von Oskar Negt Gb
Beschreibung:
Die westliche Demokratie ist heute jeder kritischen Diskussion entzogen. Sie scheint das Ziel der Geschichte zu sein. Ihre Legitimität in Zweifel zu ziehen, ist mit Denkverbot belegt.
Dennoch führen die westlichen Demokratien Angriffskriege und können sich die Wähler in diesen Demokratien meist nur zwischen zwei politischen Parteien, zwei Lagern, zwei Politik-Optionen entscheiden, werden unverhohlene Verächter der Humanität ebenso toleriert wie ihre Protagonisten.
Herbert Marcuse analysiert, weshalb: weil die westliche, bürgerliche Demokratie formal ist und nicht an materiale humanitäre Prinzipien gebunden.
1) Antidemokratische Volksbewegungen
2) Das Problem des sozialen Wandels in der technologischen Gesellschaft
3) Jenseits des Eindimensionalen Menschen
4) Kulturrevolution
5) Eine Revolution der Werte
6) Das historische Schicksal der brügerlichen Demokratie
"Herbert Marcuse ist bis heute das Stiefkind der Frankfurter Schule geblieben - im Unterschied zu den USA, wo er mit dieser oft hauptsächlich identifiziert wird. Dem hiesigen Mißstand abhelfen will Peter-Erwin Jansen mit einer deutschen Ausgabe Nachgelassener Schriften. Indem Marcuse in der Nachfolge Freuds aus der Theorie einen historischen Seismographen des Unbehagens in der Kultur machte und das Gelingen der Demokratie an das Gelingen der Kultur koppelte, verlieh er dem Politischen eine ganz neue Dimension." (Süddeutsche Zeitung)