Beschreibung:
Bernhard H. Bayerlein ist Historiker und Romanist am Zentrum für Europäische Sozialforschung der Universität Mannheim. Autor historischer und regionaler Studien und Editionen in Deutschland, Frankreich, der Schweiz, den Niederlanden, Portugal; publizierte u.a. Archives de Jules Humbert-Droz (Amsterdam-Boston-Zürich, 1983-2001); Georg Dimitroff: Tagebücher (Berlin 2000), Paris-Berlin-Moscou. Télégrammes chiffrés du Komintern (Paris 2003), Der Thälmann-Skandal (mit Hermann Weber, Berlin 2003), Deutscher Oktober 1923. Ein Revolutionsplan und sein Scheitern (Berlin 2003), Mitherausgeber des "Jahrbuchs für historische Kommunismusforschung" (Berlin), Herausgeber des "International Newsletter of Communist Studies/Online" (Mannheim-Berlin).
Wladislaw Hedeler, Studium der Philosophie in Berlin, als Historiker, Übersetzer, Publizist tätig, zahlreiche Veröffentlichungen zur Geschichte der Sowjetunion.
Georgi Dimitroff ist einer der wenigen herausragenden kommunistischen Führer des 20. Jahrhunderts, deren mythischer Ruhm sowohl im Osten als auch im Westen in Teilen bis heute überdauert hat. Der bulgarische Revolutionär avancierte durch seinen Triumph im Reichstagsbrandprozess zum antifaschistischen Helden und zum Hoffnungsträger für die Volksfrontpolitik. Seine hier zugänglichen Tagebücher enthüllen, dass der "Steuermann der Komintern" in die "großen Säuberungen" involviert und ein Sendbote sowjetischer Geheimdienste war. Zusammen mit einer Fülle neu erschlossener Archivamterialien vermitteln die Notate überraschende und beklemmende Einblicke in das Imperium der "kommunistischen Weltbewegung", die Mechanismen sowjetischer Politik wie des Stalinschen Terrors. Das Tagebuch als einzigartiges Zeugnis und der Kommentarband mit einer ausführlichen Chronik und Kurzbiographien von mehr als 2000 Akteuren bieten entscheidend neuen Stoff für den Diskurs über die Kommunismusgeschichte.