Ketzereien: Schriften zum Arzten und zur Medizin 1889-1908
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Ketzereien: Schriften zum Arzten und zur Medizin 1889-1908

Schriften zum Arzten und zur Medizin 1889–1908
 Gebundene Ausgabe
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ISBN-13:
9783866001701
Veröffentl:
2013
Einband:
Gebundene Ausgabe
Seiten:
550
Autor:
Georg Groddeck
Gewicht:
939 g
SKU:
INF1100273966
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Michael Giefer ist Arzt und Psychoanalytiker in eigener
Praxis, Psychoanalysehistoriker und im Vorstand
der Georg Groddeck-Gesellschaft. Er ist Herausgeber
der Briefwechsel Georg Groddecks mit Sándor Ferenczi
und Sigmund Freud sowie der psychosomatischen
Schriften Groddecks.
'Die ganze ärztliche Kunst beruht auf dem Individualisieren.
Nur wer den Menschen beurteilen kann, wer
dem Kranken helfen will, ist wirklich Arzt, niemals aber
der, welcher Krankheiten erkennt und gegen Krankheiten
kämpft. Einzig und allein das Studium des Einzelnen,
des Kranken, nicht der Krankheit - ist unsere
Aufgabe.'
In diesen knappen Sätzen drückt sich die Grundeinstellung
des jungen Georg Groddeck aus. Er will Arzt sein
und nicht Mediziner, er will dem einzelnen Menschen
helfen, keine Wissenschaft betreiben. Das ist in einer
Zeit, die von den Triumphen der naturwissenschaftlichen
Medizin bestimmt ist und mehr die Krankheit
als den erkrankten Menschen im Blickpunkt hat, ketzerisch.
Als Schüler von Ernst Schweninger, ebenfalls
Außen seiter im Medizinbetrieb Ende des 19. Jahrhunderts,
kämpfte Groddeck für ein individualisiertes Behandeln
des einzelnen Erkrankten, dabei seine ganzen
Lebensverhältnisse mit einbeziehend.
Die hier veröffentlichten 37 Arbeiten aus der Zeit von
1889 bis 1908 sind teilweise gemeinsam mit Schweninger,
teils auf dessen Anregung entstanden. Vor allem
die Arbeiten bis 1896, die die universitäre Medizin
kritisieren, zeichnen sich durch einen satirischen und
polemischen Ton aus, in dem schon Groddecks ganze
sprachliche Kraft und Poetik zum Ausdruck kommt. In
weiteren Arbeiten, die vielfach als Beiträge für medizinische
Enzyklopädien erschienen, werden hydro- und
mechanotherapeutische Themen behandelt, die auch
die Grundlage für Groddecks Behandlungen in seinem
eigenen Sanatorium ab 1900 bilden. Zudem wehrt
er sich in einigen Artikeln vehement gegen staatliche
Vorschriften für das ärztliche Handeln. Ebenso dürften
seine ärztlichen Vorträge, die er in seiner militärärztlichen
Zeit hielt, nicht den Beifall seiner Vorgesetzten
gefunden haben.
In diesen frühen Schriften, die überwiegend erstmals
wieder neu veröffentlicht sind, werden bereits die Spuren
von Groddecks ärztlicher Haltung, die sein späteres,
psychoanalytisch beeinflußtes Wirken bestimmen,
deutlich: das leidende Individuum, dem der Arzt zu
dienen hat, wenn auch noch mehr als Objekt denn als
Subjekt, in den Mittelpunkt seines Handelns zu stellen.

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