Beschreibung:
Ulrich Duchrow, geb. 1935,Befreiungstheologe und Philosoph, zählt in Deutschland zu den renommiertesten Kritikern des globalen Kapitalismus. Er ist Professor für Systematische Theologie an der Universität Heidelberg und Mitglied im wissenschaftlichen Beirat von Attac. Mitbegründer von Kairos Europa, einem Netzwerk, das sich im Rahmen des Konziliaren Prozesses u.a. für gerechtere Wirtschaftsbeziehungen mit den Ländern des Südens einsetzt.
Diese Zivilisation macht Leben unmöglich. Seit über 2000 Jahren gibt es Gegenkräfte zu ihrer Überwindung, 2017 erinnert an zwei ihrer schärfsten Kritiker, deren Anklagen vom aktuellen Papst zugespitzt werden.
Die kapitalistische Zivilisation, deren Vorformen vor fast dreitausend Jahren begannen, muss so schnell wie möglich überwunden werden, denn sie zerstört das Leben.
Dazu braucht es kritisch-konstruktive Gegenkräfte und -konzeptionen. Sie finden sich bereits in den Philosophien und Religionen der Antike (Achsenzeit), aber vor allem seit 500 Jahren in direkter Auseinandersetzung mit den Phasen des Kapitalismus.
Dazu ist 2017 insbesondere zu erinnern an Martin Luther (1517 Thesenanschlag) und an Karl Marx (1867 "Das Kapital"). Dieser schätzte Luther als den "ersten deutschen Nationalökonomen".
Seit mindestens 30 Jahren arbeitet die christliche Ökumene an der Überwindung des Kapitalismus. Diese Bemühungen erreichten ihren vorläufigen Höhepunkt im November 2013 mit den Vollversammlungsdokumenten des Ökumenischen Rats der Kirchen - diese rückten die Wirtschaft im Dienst des Lebens ins Zentrum.
Der Apostolische Brief von Papst Franziskus brachte den ökumenischen - ja, interreligiösen - Konsens gegen den imperialen Kapitalismus auf den Punkt: "Diese Wirtschaft tötet".