Beschreibung:
Mark Roseman, Professor für Zeitgeschichte an der University of Southhampton. Zahlreiche Veröffentlichungen zur jüngeren deutschen Geschichte, für die er mehrere Preise erhielt, darunter den von der Wiener Library vergebenen Fraenkel-Preis für Zeitgeschichte.
Am 20. Januar 1942 versammelten sich 15 führende Vertreter der obersten Reichs- und Parteibehörden des NS-Regimes am Berliner Wannsee. Einziger Tagesordnungspunkt: "Besprechung über die Endlösung der Judenfrage". Die Ergebnisse wurden in einem Geheimprotokoll festgehalten, das als deutlichster Beweis für die Pläne des Regimes zur Ermordung der europäischen Juden gilt. Doch weshalb war das Treffen überhaupt notwendig, wo doch bereits 1941 Hunderttausende von Juden durch Massenerschießungen getötet worden waren? Ging es um konkrete Absprachen oder eher darum, die Ministerialbürokratie auf das bevorstehende Menschheitsverbrechen einzuschwören? Bis heute ist der Entscheidungsprozess, der zum Holocaust führte, nicht abschließend erforscht. Zweifellos spielte die Wannsee-Konferenz, zu der sich am 20. Januar 1942 führende Vertreter des NS-Regimes zur "Besprechung über die Endlösung der Judenfrage" versammelten, eine zentrale Rolle. Der britische Historiker Mark Roseman schildert anhand neuester Forschungsergebnisse die Hintergründe und Folgen dieser geheimen Zusammenkunft.