»Ein Proll mit Klasse«: Mode, Popkultur und soziale Ungleichheiten unter jungen Männern in Berlin
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»Ein Proll mit Klasse«: Mode, Popkultur und soziale Ungleichheiten unter jungen Männern in Berlin

Mode, Popkultur und soziale Ungleichheiten unter jungen Männern in Berlin. Dissertationsschrift
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Moritz Ege, Dr. phil., ist wissenschaftlicher Assistent am Institut für Volkskunde/Europäische Ethnologie an der LMU München.
Die umgangssprachliche Rede vom "Prolligen" verdeutlicht, wie im alltäglichen Kommentieren von Kleidung, Körperhaltung oder Frisur die wechselseitige Antipathie von sozialen Gruppen mitverhandelt wird. Wie hängen die eigenmächtige Stilisierung als "Proll" und die feindselige oder spöttische Etikettierung von außen zusammen? Was bedeutet zum Beispiel die Aussage, man sei "auch nur ein Proll, aber ein Proll mit Klasse"? Auf der Grundlage ethnografischer Forschung bietet Moritz Ege Einblicke in solche "Klassifikationskämpfe" und in die Lebenswirklichkeit junger Männer, deren proletenhafte Stilpraxis als Bedrohung und Provokation wahrgenommen wird. Dadurch kommen erstmals junge Erwachsene selbst zu Wort, die sonst nur Gegenstand von Debatten um gesellschaftliche Entwicklungen sind.
Inhalt



I. Teil: Figuren ästhetischer Differenz und sozialer Ungleichheit: Ein Problemaufriss



1. "Prolls" überall: Alltägliche Semantiken einer Figur


Das Vorhaben: Eine Kulturanalyse von Figurierungsprozessen auf mehreren Ebenen



2. Kulturanalyse von Figurierungsprozessen: Zur Methodologie


Kulturanalyse: ein kritisch-realistischer Ansatz

Figuren, Figurierungen, Figurationen

Figuren in der kulturwissenschaftlichen Forschung

Thesen zur Theorie der kulturellen Figur

Zwischenfazit



3. Schlaglichter: Stationen einer Figurierungsgeschichte


Anfänge: Figuren-Benennungen in Deutschland

Der Hooligan

Eckensteher, Straßenjungen, Halbstarke

Das Proletariat

Zur sozialwissenschaftlichen Figurierung: die "focal concerns" der Unterschichtsjugendkultur

Die Realschullinie: Teenager und Halbstarke

Populäre Kultur und Figuren des Vulgären

Soziale, politische und symbolische Entproletarisierung

Zwischenfazit

Punk und die Schwelle zur Postmoderne



4. Forschungsstand: Jugend/sub/kulturen


Jugendsubkulturen heute

Stil: Kohärenz und Fragmentarität

"Double Articulation"

Sozialität/Vergemeinschaftung

"Techno-Tracys" und die Hipness-Ökonomie

"Chavs" als konsumgesellschaftliche Figur der Prekarität




II. Teil: Berliner Figuren: Ein jugendsubkulturelles Figurierungsfeld



1. Eine post-proletarische Stadt


Proll-Sein: Eine Stilfrage?



2. Methoden: Eine ethnografische Kulturanalyse


Bei/mit Picaldi

Eiertanz und Einverständnis

Informelle Gruppen: Tempelhof und Pankow

Stadt-, medien- und kleidungsethnografische Methoden

Gender-Fokus: junge Männer und Männlichkeiten



3. Picaldi-Style: kontroverse Hosen & Figuren


"Von Kreuzberg in die Charts: Die Picaldi-Story"

Karottenjeans und Männer-Körper

Picaldi und Prestige

Relationen/Relationalität

Picaldi-Hass

"Authentische Kommodifizierung"

Von Zuckerfest bis Jugendweihe

Territoriale Wahrnehmungsästhetiken

Sozialstruktur der Picaldi-Kundschaft

"Früher eher baggy, jetzt normal Gangster"

Gangsters und Gangstas

Kanaken-Style

Player und Playboys

Styler

Atzen-Style

"Prollig" und "Prolls"

Berliner Figuren (Zwischenfazit)

Einschub: Methodenfragen

Transversale Diffusion und gespenstische Affinität




III. Teil: Proll-Figuren in gesellschaftlichen Diskursen



1. What is being made of some people


2. Figurierungs-Komplexe: Zeitungen und Popkultur


Zeitungen: Inhalts- und Diskursanalyse

Assoziationen/Sympathien

Einstellungen

Antonyme

Typologien

"Metaerzählungen"

Performativität und Antagonismen



3. "Der weite Kosmos des Proll-TV": Die Knowingness der populären Kultur


Figuren, Formate und Personen

Figurierungs-Reflexivität

Von den Proll-Figuren der "Unterschichtfernsehen"-Debatte zur Sozialdisziplinierung?

Der Deutsch-Rap-Komplex

Bushido und die "Proll-Schiene"

Sido: Der Straßenjunge als "asozialer Proll und Prolet"

Fazit: Deutsch-Rap-Komplex




IV. Teil: Stil und Selbst-Figurierung zwischen Eskalation und Reflexivität



1. Individuelle Stil-Praktiken und gemeinsame kulturelle Themen


Kleidung und Stil: Forschungsperspektiven



2. De-/Eskalation durch Stil: Figurierungsgeschichten und Kontexte


Mesut

Robbie

Territoriale Gesten und Ästhetiken

Tarek

Ein Recht auf Ambivalenz?

Zwischenfazit

Drei Arten von "Möchtegerns"



3. Reflexivität, Reflektiertheit und die Stilisierung des "Prolligen"


Yusuf - Jörg - Reflexive Prolls und reflektierte Proleten- Tim -Repertoirisierung und Distanzierung des "Prolligen" - Repertoirisierung: Formen, Funktionen, Politiken - Yusuf: Switching als Selbstbehauptung -Performative Repertoirisierung: Diskurs-Figuren - Repertoirisierung und Reflexivität: ethnografisch-kulturanalytisches Fazit

Resümee und Schlussbetrachtungen - Verkörperungen: Figuren von Prekarität, Gefährdung und
Stärke - Die Proll-Figur: Benennungen und Figurierungen - Benennungen: Eine unabgeschlossene Resignifizierung

Anhang


Einige Macht- und Repräsentationsfragen
Nähe und Distanz: akzeptable Inkompetenz und das "Auto-Ethno-Kontinuum"



Literatur


Danksagung

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