Beschreibung:
Dieckmann, ChristophJahrgang 1956, Filmvorführer, Studium der Theologie, Vikar, Medienreferent, Publizist in Berlin; 1990 Auszeichnung durch das World-Press-Institute in St. Paul/Minnesota mit einer halbjährigen USA-Erkundungsfahrt; seit 1990 Autor der ZEIT, 1992 Internationaler Publizistik-Preis von Klagenfurt, 1993 Theodor-Wolff-Preis, 1994 Egon-Erwin-Kisch-Preis, 1996 Friedrich-Märker-Preis für Essayistik. Zahlreiche Texte zu Musik, Literatur, Film und Politik.
Geschichten vom Erinnern und Gedenken - über den deutschen Umgang mit Vergangenheit.
»In der deutschsprachigen Textlandschaft ist dieser Autor ein Einzelgänger: als "Zeit"-Reporter einer der wenigen Ostler im gehobenen westlichen Feuilleton; zum anderen - viel wichtiger - ein Autor mit einem aussergewöhnlichen Gefühl für Metier und Handwerkszeug. Er geht nah heran an Mensch und Ding, so nah, bis es komisch wird oder wehtut. Er nutzt ein eigentümliches Vokabular, reich an Neuschöpfungen, und bisweilen wirkt er im Tonfall angenehm altmodisch, ein Mann, der sich um den Zeitgeist nicht schert. Subjektiv schreibt er, mit betont biografischer Färbung, und trotzdem - ein Wunder - laden seine Texte ein zur Identifikation. Das ist das Wunder der geglückten Zeitreise: Staunend steht der Leser in Dieckmanns Welt.« (Neue Zürcher Zeitung)
Was macht ein Land, das sich schwer tut mit dem Blick nach vorn? Es schaut zurück, es sucht nach Halt im Gestern. Christoph Dieckmann, vielfach preisgekrönter ZEIT-Autor, erzählt von der Macht des Vergangenen. Hitler verschwindet, Ulbricht kommt, die DDR-Gewaltigen erscheinen - auf der Tribüne und vor Gericht. Doch im Neuen lebt das Alte fort. Den Ritualen öffentlichen Gedenkens - 17. Juni, Mauerbau, verklärende Ostalgie - begegnet Dieckmann mit lebendiger Erinnerung.