Kant, Schiller, Goethe
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Kant, Schiller, Goethe

Gesammelte Aufsätze
Sofort lieferbar | Lieferzeit: Sofort lieferbar I
ISBN-13:
9780243797936
Veröffentl:
2017
Seiten:
0
Autor:
Karl Vorländer
eBook Typ:
PDF
eBook Format:
Reflowable
Kopierschutz:
NO DRM
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Whilst the greatest effort has been made to ensure the quality of this text, due to the historical nature of this content, in some rare cases there may be minor issues with legibility. Nur ein sehr oberflächlicher Leser konnte durch den äufseren Habitus meiner Arbeit, insbesondere die chronologische Anordnung, verbunden mit jener Erklärung in der Einleitung, zu einer solchen Annahme bewogen werden. Jeder Tiefersuchende mufste erkennen, dafs in meiner Entwicklungsgeschichte Goetheschcn Philosophierens weit mehr als eine blofsc "außerordentlich fleifsige" Zusammenstellung von Tatsachen, dafs in ihr vielmehr alles Wesentliche, was sich über Goethes Verhältnis zu Kant an der Hand positiver Zeugnisse sagen läfst, bereits enthalten war. Denn Kant und Goethe sind so grundverschiedene Naturen, dafs bei blofs allgemeinen Reflexionen über sie nichts Positives hcrauskommt. Wer ein zuverlässiges Urteil über die Stellung des Dichters zu dem Philosophen gewinnen will, mufs es sich an der Hand der vorhandenen, glücklicherweise recht reichen Zeugnisse bilden; wozu natürlich etwas anderes als deren trockene Aufzählung gehört. Wer aber meine Aufsätze mit Aufmerksamkeit las, dem konnte nicht entgehen, dafs in der anscheinend blofs fortlaufenden Erzählung das Urteil stets mitenthaltcn war.

Noch wichtiger ist ein zweiter Punkt. Goethes langes Leben zeigt auf allen Gebieten eine so starke Entwicklung seiner Ansichten, dafs sein Verhältnis zu einem bestimmten Denker nur in seinem geschichtlichen Entwicklungsgänge dargestellt werden kann. Der junge Goethe ist ein anderer als der Dichter in der Reife seiner Mannesjahre, und dieser ist wieder von dem alten Goethe unterschieden. Ja selbst innerhalb der einzelnen Epochen sind zuweilen starke Umwandlungen wahrnehmbar.
Nur ein sehr oberflächlicher Leser konnte durch den äufseren Habitus meiner Arbeit, insbesondere die chronologische Anordnung, verbunden mit jener Erklärung in der Einleitung, zu einer solchen Annahme bewogen werden. Jeder Tiefersuchende mufste erkennen, dafs in meiner Entwicklungsgeschichte Goetheschcn Philosophierens weit mehr als eine blofsc "außerordentlich fleifsige" Zusammenstellung von Tatsachen, dafs in ihr vielmehr alles Wesentliche, was sich über Goethes Verhältnis zu Kant an der Hand positiver Zeugnisse sagen läfst, bereits enthalten war. Denn Kant und Goethe sind so grundverschiedene Naturen, dafs bei blofs allgemeinen Reflexionen über sie nichts Positives hcrauskommt. Wer ein zuverlässiges Urteil über die Stellung des Dichters zu dem Philosophen gewinnen will, mufs es sich an der Hand der vorhandenen, glücklicherweise recht reichen Zeugnisse bilden; wozu natürlich etwas anderes als deren trockene Aufzählung gehört. Wer aber meine Aufsätze mit Aufmerksamkeit las, dem konnte nicht entgehen, dafs in der anscheinend blofs fortlaufenden Erzählung das Urteil stets mitenthaltcn war.Noch wichtiger ist ein zweiter Punkt. Goethes langes Leben zeigt auf allen Gebieten eine so starke Entwicklung seiner Ansichten, dafs sein Verhältnis zu einem bestimmten Denker nur in seinem geschichtlichen Entwicklungsgänge dargestellt werden kann. Der junge Goethe ist ein anderer als der Dichter in der Reife seiner Mannesjahre, und dieser ist wieder von dem alten Goethe unterschieden. Ja selbst innerhalb der einzelnen Epochen sind zuweilen starke Umwandlungen wahrnehmbar.

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