Frei Körper Kolumnen - Teil 3

25 Anekdoten aus 50 Jahren
Zur Zeit nicht lieferbar | Lieferzeit: Zur Zeit nicht lieferbar I
Gewicht:
429 g
Format:
227x179x15 mm
Beschreibung:

Ender, Klaus
Klaus Ender, 1939 in Berlin geboren, begann seine fotografische Laufbahn 1959. Seit 1966 ist er als freiberuflicher Fotograf tätig. Von 1962 bis 1981 erzielte er auf nationalen und internationalen Ausstellungen über 60 Urkunden und Medaillen sowie die Ehrennadeln für Fotografie in Bronze, Silber und Gold und 1979 vom Weltverband der Kunstfotografie FIAP den intern. Ehrentitel ARTISTE FIAP (AFIAP). 1981 übersiedelte er nach Österreich, wo er 1982 vom Ministerium für Unterricht und Kunst in Wien als Bildender Künstler der Fotografie eingestuft wurde. Er ist Autor vieler Buch-Verlage und Foto-Fachzeitschriften, hat über 150 Bücher illustriert, davon 15 auch geschrieben. Allein im Verlag Herder erreichte die deutsche Gesamtauflage über 1,5 Millionen Bücher. Er illustrierte über 100 Kunstkalender, machte Workshops für COLOR FOTO, arbeitete u. a. für B+W, Cullmann, Cokin/Paris, HAMA, Minox, Zeiss, Leica. Im Firmenband zur 75-jährigen Geschichte führt Leica ihn unter den 200 weltbekanntesten Leica-Fotografen. Die TV-Sender ORF, ARD, NDR, MDR, N3, ZDF und SWR drehten Reportagen über seine Arbeit. Er machte viele Ausstellungen. Seine bekannteste ist "Akt & Landschaft", mit der er 1975 einen Durchbruch in der DDR-Kulturpolitik erreichte. Diese ist - komplettiert auf 50 Jahre Aktfotografie - heute noch zu sehen. 2002 entdeckte er sein Talent zum Dichten (wieder) und schrieb seitdem zahllose Gedichte und Aphorismen. Im eigenen Verlag erschienen seitdem 15 Bildbände von ihm. Besonders der Aphorismus - rhetorisch reizvoll, pointiert und mit philosophischer Bedeutung - ist ein Schwerpunkt.
"Der Fotograf und Buchautor Klaus Ender ist bekannt für seine nackten Tatsachen, die er den Lesern poesievoll und in ästhetischer Form vermittelt. Auch wenn inzwischen über 140 Bücher mit seinen Landschafts- und Naturfotografien erschienen sind, bleibt die Aktfotografie ein wesentlicher Bestandteil seines künstlerischen Schaffens. So publiziert er zu seinem 50. Berufsjubiläum im Mai 2016 diesen 3. Teil seiner Frei Körper Kolumnen. Er lässt auch hier hinter die Kulissen schauen, macht historische Hintergründe deutlich und gibt sehr Persönliches preis. Ein unterhaltsames Buch mit Bildern und Geschichten aus fünf Jahrzehnten.
"Vorwort

Mein fünftes Buch zum Thema Akt liegt vor Ihnen - und soll Sie unterhalten. Ein Flüchtlingskind hatte einst einen Traum, der sich nicht erfüllte. Ich wollte Förster werden, aber da ich ein Auge ohne Sehkraft habe und dadurch nicht räumlich sehen konnte, wurde dieser Berufswunsch, wie auch später der des Fotografen, zerschlagen. Ich erlernte das Bäckerhandwerk und beging nach einer politischen Maßregelung Republikflucht. In der BRD machte ich meinen Gesellenbrief, kam mit der Fotografie in Berührung und erwarb per Ratenkauf meinen ersten Fotoapparat.
Aus Heimweh kehrte ich in die DDR zurück, wurde 1960 Mitglied des Kulturbundes Sektion Fotografie. Erfolgserlebnisse stachelten mich an und ich begann die Fotografie autodidaktisch auszuführen. Nach kurzer Zeit merkte ich, dass ich wieder von den Phrasen der sozialistischen Propaganda eingeholt wurde.
Ich suchte nach einem fotografischen Metier, das mir kreative und unpolitische Arbeiten erlaubte, und fand es in der Akt- und Landschaftsfotografie. Ich ließ meine Bilder von renommierten Redakteuren beurteilen und erhielt von den Redaktionen DAS MAGAZIN, Fachbuchverlag Leipzig, EULENSPIEGEL und Jugendmagazin NEUES LEBEN Bürgschaften. So wurde ich am 10. 5. 1066 freiberuflicher Fotograf.Beide Themen - Akt & Landschaft - waren der Schönheit gewidmet und garantierten mir (fast) den Erfolg, weil ich sie auf mich zuschneiden konnte. Ich wählte den Titel auch für die 1. Aktausstellung der DDR, die ich 1975 in Potsdam initiierte.
Die Tatsache, dass die SED die FKK-Szene nach jahrelangen Grabenkämpfen duldete, sagt noch nichts über die Ängste der Funktionäre vor einer Verbreitung der Aktfotografie aus. Der Schritt zur Pornografie war klein und ihr Widerstand groß. Ich erkannte früh, dass es nur eine Möglichkeit gab, dieses Misstrauen zum Versiegen zu bringen. Das Aktbild musste hoch ästhetisch, unaufdringlich und unanfechtbar sein. Da Feinfühligkeit einer meiner Vorzüge war, begann ich sehr sensibel mit der Aktfotografie - und stellte die Ästhetik und Schönheit statt der üblichen Erotik in den Vordergrund. Dieser humanistischen Auffassung bin ich immer treu geblieben."

Kunden Rezensionen

Zu diesem Artikel ist noch keine Rezension vorhanden.
Helfen sie anderen Besuchern und verfassen Sie selbst eine Rezension.