Ákos Moravánszky, ETH Zürich,
Karl R. Kegler, Hochschule München.
Die internationalen Autoren des dreibändigen Werkes präsentieren die europäische Nachkriegsarchitektur in neuem Licht. Trotz geopolitischer Teilung und nationaler Differenzen werden die Entwicklungen in Ost und West erstmals im Zusammenhang gesehen: gegenseitige Wahrnehmung, Wissenstransfer und Kooperationen eröffneten Wege über Grenzen hinweg. Jeder Band ist einem Leitthema und seiner Entfaltung in sich überlagernden Zeitabschnitten gewidmet.
Von 1960 bis 1980 erlebten Ost-und Westeuropa eine Bauproduktion von bis dahin unbekanntem Ausmaß. Kybernetik, Planungswissenschaft und Soziologie sowie neue Möglichkeiten von Technologie und Produktion eröffneten in Architektur und Raumplanung ein Denken in Prozessen, Systemen und großen Maßstäben, das technokratische und utopische Konzepte begünstigte. Architekten und Planer verstanden sich zunehmend als Gestalter umfassender Infra- und Megastrukturen einer technisierten Lebenswelt.
Das internationale Autorenteam behandelt diese Entwicklungen vor dem Hintergrund des Wissenstransfers zwischen Ost und West. Es konstatiert einen bis heute nachwirkenden Umschwung: Rezession, gesellschaftliche Umbrüche und Umweltprobleme führten zur Kritik an bisherigen Konzeptionen von Modernität.