Susanne Stacher ist Architektin und Architekturkritikerin. Nachdem sie ihre Karriere als Architektin in den Büros von Renzo Piano, Dominique Perrault, Morger & Degelo, Ibos & Vitart und Shigeru Ban begann, verlagerte sie ihren Schwerpunkt auf Forschung und Lehre. Als Professorin unterrichtet sie Architekturtheorie und -praxis an der École nationale supérieure d'architecture de Versailles. Ihr Forschungsgebiet liegt an der Schnittstelle von Architektur und Urbanismus, Theorie, Geschichte und Philosophie. Sie ist Autorin des Buches Sublime Visionen. Architektur in den Alpen (Birkhäuser 2018). Ihre aktuelle Forschung konzentriert sich auf Krisen und mögliche Narrative für den Entwurf von Projekten, die eine andere Beziehung zur Welt skizzieren - ein Thema, das sie auch in der Pädagogik verfolgt.
In Krisenzeiten: Quo vadis, Architektur?
Angetrieben vom Wunsch, angesichts von Krisen bessere Welten zu erschaffen, versuchen Architekt:innen, Gesellschaft, Städte und Wohnformen neu zu denken, die Architektur und ihre Materialität zu erneuern - und prägen damit eine neue Ästhetik.
Denn Krisen eröffnen als "Kippmomente" neue Perspektiven: Anhand historischer wie zeitgenössischer Projekte untersucht Susanne Stacher unterschiedliche Strategien in der Architektur. Ansätze aus Wissenschaft und Philosophie (u. a. Pierre-Henri Castel, Hartmut Rosa) ermöglichen es, Vorstellungen von Fortschritt, Wachstum, Natur, Gesellschaft zu hinterfragen, die in den vorgestellten Architekturprojekten sichtbar werden.
Das Buch spannt einen weiten historischen Bogen und ist ein Plädoyer, über die Rolle von Architektur und Städtebau in Zeiten ökologischer Krisen nachzudenken.