Archäologie der Gewalt

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196 g
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211x137x10 mm
Beschreibung:

Clastres, PierrePierre Clastres war Anthropologe und Ethnologe. Bekannt wurde er durch seine Feldforschungen bei den Guayaki-Indianern in Paraguay und seine Theorien über Gesellschaften ohne Staatsform.
Der Anthropologe und Anarchist Pierre Clastres widmete sich zeit seines Lebens der Genealogie der Gewalt in primitiven Gesellschaften. In einer Reihe bahnbrechender, bislang nicht ins Deutsche übersetzter Essays entwickelt er die These, daß Stammesgesellschaften Gewalt systematisch praktizieren, gerade um zu verhindern, daß in ihrem Inneren das »kalte Monster« des Staates sich erhebt. Weder ist der Krieg hervorgegangen aus der Jagd (Leroi-Gourhan) noch ist er die Folge einer mißglückten Handelsbeziehung (Lévi-Strauss). Nein: »Die primitive Gesellschaft ist eine Gesellschaft im permanenten Kriegszustand «, nur durch einen dauernden Schwebezustand der Feindschaft läßt sich jedwede politische Fusion verhindern und sich die Autonomie jeder (Klein)Gruppe garantieren.

Denkt man diese staatenlose Gesellschaft als »eine Vielzahl von Gruppen, von denen jede jeder anderen gleichgestellt ist, wobei jede einzelne, einer Logik der Fliehkraft folgend, nach einer Ausdehnung ihres Wirkungskreises strebt«, dann muß man den Krieg als das Mittel begreifen, welches das Fortbestehen dieser Logik garantiert, indem er unablässig Verstreuungund Zerstückelung generiert. »Nicht der Krieg ist Effekt von Segmentierung, die Segmentierung ist der Effekt des Krieges.«

Gerade angesichts einer konfrontativen Gleichzeitigkeit von Globalisierung und Bürgerkrieg, von Taliban und G8 bietet das Denken Pierre Clastres heute einen nach wie vor äußerst fruchtbaren Ansatz zum Verständnis der Ursachen und Motive von Gewalt.
7 - 22 Über den Ethnozid (Pierre Clastres)23 - 32 Die Frage der Macht in primitiven Gesellschaften (Pierre Clastres)33 - 82 Archäologie der Gewalt (Pierre Clastres)83 - 124 Unglück des wilden Kriegers (Pierre Clastres)125 Editorische Notiz (Pierre Clastres)

Der Anthropologe und Ethnologie Pierre Clastres widmete sich zeit seines Lebens der Genealogie der Gewalt in primitiven Gesellschaften. In einer Reihe bahnbrechender, bislang nicht ins Deutsche übersetzter Essays entwickelt er die These, dass Stammesgesellschaften Gewalt systematisch praktizieren, gerade um zu verhindern, dass in ihrem Inneren das »kalte Monster« des Staates sich erhebt. Weder ist der Krieg hervorgegangen aus der Jagd (Leroi-Gourhan) noch ist er die Folge einer missglückten Handelsbeziehung (Lévi-Strauss). Nein: »Die primitive Gesellschaft ist eine Gesellschaft im permanenten Kriegszustand«, nur durch einen dauernden Schwebezustand der Feindschaft lässt sich jedwede politische Fusion verhindern und sich die Autonomie jeder (Klein-)Gruppe garantieren.

Denkt man diese staatenlose Gesellschaft als »eine Vielzahl von Gruppen, von denen jede jeder anderen gleichgestellt ist, wobei jede einzelne, einer Logik der Fliehkraft folgend, nach einer Ausdehnung ihres Wirkungskreises strebt«, dann muss man den Krieg als das Mittel begreifen, welches das Fortbestehen dieser Logik garantiert, indem er unablässig Verstreuung und Zerstückelung generiert. »Nicht der Krieg ist Effekt von Segmentierung, die Segmentierung ist der Effekt des Krieges.«

Im Kontext nicht endender Kriege bietet das Denken Pierre Clastres heute noch immer einen äußerst fruchtbaren Ansatz zum Verständnis der Ursachen und Motive von Gewalt.

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