Beschreibung:
Bruce Bégout ist Schriftsteller und Philosoph phänomenologischer Ausrichtung und hat sich als Autor literarischer Essays und Erzählungen einen Namen gemacht. Er forscht zur Urbanität, zum Allgemeinplatz und zum Alltäglichen, hat das amerikanische Motel in all seinen Facetten beschrieben und unterrichtet derzeit an der Universität Bordeaux.
7 - 10 Zufall und Tragödie (Bruce Bégout)11 - 18 Der marxistische Milliardär (Bruce Bégout)19 - 22 Anaphylaktischer Schock (Bruce Bégout)23 - 28 Allzu gewohnte Landschaften (Bruce Bégout)29 - 34 Americana deserta (Bruce Bégout)35 - 40 Der König der Nervensägen (Bruce Bégout)41 - 46 Ein plötzlich fehlendes Vertrauen in den gewohnten Sinn der Worte (Bruce Bégout)47 - 56 Zahllose namenlose Tage (Bruce Bégout)57 - 60 Kolonialstil (Bruce Bégout)61 - 64 Von der Schwere (Bruce Bégout)65 - 68 Schlaflosigkeit 1 (Bruce Bégout)69 - 74 Meine Melancholie (Bruce Bégout)75 - 78 Das Ende einer Illusion (Bruce Bégout)79 - 84 In der Schusslinie (Bruce Bégout)85 - 90 Die Riesenpuppen (Bruce Bégout)91 - 92 Unter der Schwelle (Bruce Bégout)93 - 94 Der Hund als Himmelskonstellation und als bellendes Tier (Bruce Bégout)95 - 96 Blick vom Sirius (Bruce Bégout)97 - 106 Youthenightandthemusic (Bruce Bégout)107 - 110 Schlaflosigkeit 2 (Bruce Bégout)111 - 122 Jenseits des Todes (Bruce Bégout)123 - 130 Discount Hotel (Bruce Bégout)131 - 144 Trans-Europ-Express (Bruce Bégout)145 - 146 Ein irreparabler Schaden (Bruce Bégout)147 - 152 Schaufensterbummel (Bruce Bégout)153 - 154 Im verwirrenden Universum der Phosphene (Bruce Bégout)155 - 170 Für die, die die Massen im Kreisverkehr satt sind (Bruce Bégout)171 - 174 Geheime Zeremonie (Bruce Bégout)175 - 176 Spielparadies (Bruce Bégout)177 - 180 Träge Bekenntnisse (Bruce Bégout)181 - 188 Prodrome zu einer Theorie der Epidermis-Durchbohrung (Bruce Bégout)189 - 192 Der Chinese (Bruce Bégout)193 - 202 Vorbedeutender Traum (Bruce Bégout)203 - 206 Installation (Bruce Bégout)207 - 210 Reliquæ bruciæ (Bruce Bégout)211 - 216 Recyceltes Papier (Bruce Bégout)217 - 238 Jerrycan (Bruce Bégout)
In siebenunddreißig giftigen Mikro-Fiktionen erweist sich Bruce Bégout als Spezialist für den Horror des Alltäglichen, als kalter Sezierer unguter Seltsamkeiten. Was man nicht mehr sieht und spürt, was uns aber maximal bestimmt und überwölbt, wird binnen weniger Sätze zum Protagonisten der Handlung und bringt auf drei, vier Seiten wie beiläufig die Welt zum Kippen. Vor dem Hintergrund postindustrieller Nicht-Orte, den Gewerbegebieten, Altenheimen, Autobahnen, Möbelhäusern, Baustellen und Seelenlandschaften unserer Zeit laboriert ein menschlich-allzumenschliches Personal an seinen ganz und gar zeitgenössischen, will sagen: so beliebigen wie zwanghaften Obsessionen. Bégouts »krankhafte Fantasien«, eines David Cronenberg und J.G. Ballard ebenbürtig, sind geformt an jenem »Spleen de Paris« Charles Baudelaires, der dem Ennui des 19. Jahrhunderts seine Figuren und Szenen gab. Im grellen Licht dieser Prosa zeichnet sich ab, was Literatur - jenseits des so sorgsam unterhaltenen Identifikationsangebots - gegenwärtig einzufordern im Stande ist.
