Laufendes Verfahren

Roman
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ISBN-13:
9783103971552
Veröffentl:
2023
Erscheinungsdatum:
26.07.2023
Seiten:
208
Autor:
Kathrin Röggla
Gewicht:
316 g
Format:
205x132x23 mm
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Kathrin Röggla, geboren 1971 in Salzburg, arbeitet als Prosa- und Theaterautorin und entwickelt Radiostücke. Für ihre literarischen Arbeiten wurde sie mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Preis der SWR-Bestenliste (2004), dem Arthur-Schnitzler-Preis (2012) und dem Wortmeldungen-Literaturpreis (2020). Sie veröffentlichte unter anderem die Prosabücher »Niemand lacht rückwärts« (1995), »Abrauschen« (1997), »Irres Wetter« (2000), »really ground zero« (2001), »wir schlafen nicht« (2004), »die alarmbereiten« (2010), »Nachtsendung. Unheimliche Geschichten« (2016) sowie gesammelte Essays und Theaterstücke unter dem Titel »besser wäre: keine« (2013). Kathrin Röggla ist seit 2015 Vize-Präsidentin der Akademie der Künste in Berlin und seit 2020 Professorin für Literarisches Schreiben an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Zuletzt erschien ihr Roman »Laufendes Verfahren«, für den sie den Heinrich-Böll-Preis für Literatur (2023) erhalten hat.Literaturpreise:Heinrich-Böll-Preis für Literatur (2023)Österreichischer Kunstpreis für Literatur (2020)Wortmeldungen-Literaturpreis (2020)Mainzer Stadtschreiberin (2012)Arthur-Schnitzler-Preis (2012)Franz-Hessel-Preis (2010)Anton-Wildgans-Preis (2009)Solothurner Literaturpreis (2005)Internationaler Preis für Kunst und Kultur des Kulturfonds der Stadt Salzburg (2005)Förderpreis des Schillergedächtnispreises (2004)Preis der SWR-Bestenliste (2004)Bruno Kreisky Preis 2004 für das beste politische BuchAlexander von Sacher-Masoch-Preis (2001)Italo-Svevo-Preis (2001)Nossack-Förderpreis (2003)RIAS Preis (2003)New York Stipendium des Literaturfonds (2001Reinhard Priessnitz-Preis (1995)Meta-Merzpreis (1995)Salzburger Landesliteraturpreis (1992)
»Wir tun alles, um die Morde aufzuklären.« Dieses Versprechen gab eine Bundeskanzlerin den Angehörigen und Überlebenden der Attentate des »Nationalsozialistischen Untergrunds«. Aber wie sieht diese Aufklärung im Gericht aus? Wie arbeitet die dritte Gewalt, wenn es um rassistischen Terror und den Angriff auf unsere Demokratie geht? Kathrin Röggla erzählt nicht von einem abgeschlossenen Fall, sondern schaut und hört dem Gericht bei der Arbeit zu - aus der Perspektive eines »Wir«, das oben auf den Zuschauerrängen sitzt. Wer aber sind »wir« eigentlich, wenn jedes »Wir« durch den Prozess in Frage gestellt wird? Wie erzählt man von einem Behördenversagen, wenn die Kritik daran den falschen Leuten in die Hände spielt? Sehr genau folgt Rögglas Roman den Rollen und Spielregeln eines laufenden Verfahrens. Literatur als radikal offene, vielstimmige Form der Aufklärung, zu der auch die Komik gehört. Vor allem aber ein Buch über die aktive Teilhabe all der Menschen, die das Gericht zu einem lebendigen Ort der Demokratie machen.

»Wir werden die sein, die sich wundern«: Kathrin Rögglas Roman zum NSU-Prozess

»Kein Schlussstrich!« Das war die Forderung vieler Stimmen aus der Nebenklage nach dem Urteil des NSU-Prozesses. Zu wenig wurde aufgeklärt, zu viel politisch versprochen. Was genau aber passiert mit einem Prozess, um dessen Grenzen so nachhaltig gestritten wird? Wer beobachtet die dritte Gewalt bei ihrer Arbeit, wenn es um rassistischen Terror und den Angriff auf unsere Demokratie geht? Kathrin Röggla erzählt nicht in der üblichen Vergangenheitsform von einem abgeschlossenen Fall, und sie nimmt die bewusst unprofessionelle Perspektive eines »Wir« ein, das oben auf den Zuschauerrängen sitzt. Doch wer sind »wir« eigentlich, wenn jedes »Wir« durch den Prozess in Frage gestellt wird? Mit großer Genauigkeit, aber auch mit erstaunlicher Komik und Musikalität erzählt Rögglas Roman von den Rollen und Spielregeln des laufenden Verfahrens, um zu einer radikal offenen, vielstimmigen Form der Aufklärung zu kommen. Es ist ein Buch über die aktive Teilhabe all der Menschen, die das Gericht zu einem lebendigen Ort der Demokratie machen.

Der Roman »Laufendes Verfahren« war für den Deutschen Buchpreis 2023 nominiert.

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