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Konkrete Figuration

Goethes »Seefahrt« und die anthropologische Grundierung der Meeresdichtung im 18. Jahrhundert
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ISBN-13:
9783110924497
Veröffentl:
2015
Seiten:
161
Autor:
Ralph Häfner
eBook Typ:
PDF
eBook Format:
Reflowable
Kopierschutz:
Adobe DRM [Hard-DRM]
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Die Buchreihe Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte deckt das gesamte Spektrum der germanistischen Literaturforschung ab und umfasst Monographien und Sammelbände über einzelne Epochen vom ausgehenden Mittelalter bis zur Gegenwart. Sie versammelt Beiträge zur Erklärung zentraler Begriffe der Literaturgeschichte, zu einzelnen Autoren und Werken.

Am 7. November 1775 trat Goethe in den Kreis des Weimarer Hofes. Die im September des folgenden Jahres entstandene Dichtung »Seefahrt« gilt als biographisch getreuer Spiegel dieser veränderten Lebenswelt. Ziel der Untersuchung ist demgegenüber ein doppeltes: sie zeigt, daß dem Gedicht ein genau kalkuliertes poetologisches Programm zugrundeliegt, das Goethe in der Auseinandersetzung mit Salomon Gessners Idylle »Der Sturm« erprobte; sie entfaltet darüber hinaus den anthropologisch grundierten Erfahrungshorizont, in den die Meeresdichtung des 18. Jahrhunderts, von Barthold Heinrich Brockes und James Thomson über Wieland, Mendelssohn und Klopstock bis hin zu Stolberg und Herder, gestellt ist. Die Lebensstimmung, die in Goethes »Seefahrt« zum Ausdruck kommt, umreißt eine Situation, die den Menschen in der Krisis eines "physisch-moralischen" Konfliktes zeigt. Der Handlungsverlauf des Gedichts, das sich zunächst als präzise Kontrafaktur des Psalms 107 gibt, reflektiert im Kern eine Motivkonstellation, die sich als beinahe centonenhafte Überformung horazischer Dichtungen herausstellt. Herders Odenkonzept und Diderots Dramentheorie haben die strukturelle Einheit der Dichtung wesentlich geprägt. Zwanzig Jahre später hat Goethe diesen "physisch-moralischen" Konflikt zu einer ästhetisch-sittlichen Spannung umgedeutet: »Alexis und Dora« ist der spielerische Reflex einer Lebensform, die, wie in der Dichtung »Seefahrt«, die Lösung des Konflikts bewußt verweigert. Der Band enthält neben einem Ausblick auf die Meeresdichtung Heines, Baudelaires und Rimbauds sowie einem detaillierten Register den Erstdruck von Herders Horaz-Adaption »An ein Schiff«.

Am 7. November 1775 trat Goethe in den Kreis des Weimarer Hofes. Die im September des folgenden Jahres entstandene Dichtung »Seefahrt« gilt als biographisch getreuer Spiegel dieser veränderten Lebenswelt. Ziel der Untersuchung ist demgegenüber ein doppeltes: sie zeigt, daß dem Gedicht ein genau kalkuliertes poetologisches Programm zugrundeliegt, das Goethe in der Auseinandersetzung mit Salomon Gessners Idylle »Der Sturm« erprobte; sie entfaltet darüber hinaus den anthropologisch grundierten Erfahrungshorizont, in den die Meeresdichtung des 18. Jahrhunderts, von Barthold Heinrich Brockes und James Thomson über Wieland, Mendelssohn und Klopstock bis hin zu Stolberg und Herder, gestellt ist. Die Lebensstimmung, die in Goethes »Seefahrt« zum Ausdruck kommt, umreißt eine Situation, die den Menschen in der Krisis eines "physisch-moralischen" Konfliktes zeigt. Der Handlungsverlauf des Gedichts, das sich zunächst als präzise Kontrafaktur des Psalms 107 gibt, reflektiert im Kern eine Motivkonstellation, die sich als beinahe centonenhafte Überformung horazischer Dichtungen herausstellt. Herders Odenkonzept und Diderots Dramentheorie haben die strukturelle Einheit der Dichtung wesentlich geprägt. Zwanzig Jahre später hat Goethe diesen "physisch-moralischen" Konflikt zu einer ästhetisch-sittlichen Spannung umgedeutet: »Alexis und Dora« ist der spielerische Reflex einer Lebensform, die, wie in der Dichtung »Seefahrt«, die Lösung des Konflikts bewußt verweigert. Der Band enthält neben einem Ausblick auf die Meeresdichtung Heines, Baudelaires und Rimbauds sowie einem detaillierten Register den Erstdruck von Herders Horaz-Adaption »An ein Schiff«.

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