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Judentum im Wiener Feuilleton (1848--1903)

Exemplarische Untersuchungen zum literarästhetischen und politischen Diskurs der Moderne
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ISBN-13:
9783110956078
Veröffentl:
2013
Seiten:
334
Autor:
Hildegard Kernmayer
eBook Typ:
PDF
eBook Format:
Reflowable
Kopierschutz:
Adobe DRM [Hard-DRM]
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Die 1992 gegründete Buchreihe ist interdisziplinär ausgerichtet; sie umfasst wissenschaftliche Monographien, Aufsatzsammlungen und kommentierte Quelleneditionen vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart.

Der Begriff deutsch-jüdische Literatur bzw. Kultur verweist auf Werke jüdischer Autoren in deutscher Sprache, insoweit jüdische Aspekte erkennbar sind. Aber auch das häufig vom Antisemitismus geprägte Judenbild nichtjüdischer Autoren wird zu einem Faktor der literarisch vermittelten deutsch-jüdischen Beziehungsgeschichte. Der Erforschung des gesamten Problemfelds bietet die Reihe ein angemessenes Forum.

Sowohl die Rede über die Gruppe der Juden als auch die Rede über die Textsorte Feuilleton sind spezifische Diskurse der Moderne. Deren Interdependenz manifestiert sich in der Gemeinsamkeit der Qualitäten, die ein modernekritischer antisemitischer Diskurs den Phänomenen zuschreibt. Die Behauptung von der 'Verjudung' der Moderne, die Behauptung von der 'Modernität' des Feuilletons, das den Diskurs der 'Jüdischkeit' reproduziere und den 'Verfall der Werte' ebenso verkörpere wie den 'Niedergang der Kunst', zeugen darüber hinaus von der Funktionalisierbarkeit der besprochenen Phänomene für den Herrschaftsdiskurs. Neben der differenzierten Aufarbeitung der diskursiven Implikationen der Komplexe 'Judentum', 'Moderne' und 'Feuilleton' vor dem Hintergrund der aktuellen Studien aus Modernetheorie, Alteritätstheorie und Ästhetikgeschichte unternimmt es die Untersuchung vor allem, das Zusammenwirken von politischen und literarästhetischen Diskursen der Moderne am konkreten Text nachzuweisen. An den Feuilletons von Moritz Gottlieb Saphir, Ferdinand Kürnberger, Sigmund Schlesinger, Friedrich Schlögl, Karl Landsteiner, Betty Paoli, Daniel Spitzer, Ludwig Speidel und Theodor Herzl interessieren in diesem Sinne auch jene Literarisierungsstrategien, die zur Bestätigung bürgerlich-liberaler Identitätskonzepte eingesetzt werden. Die Analyse von Denkfiguren, die dem nationalistischen, misogynen und rassistischen Diskurs zugrunde liegen, erscheint dabei als einzige Möglichkeit, die untersuchten Bilder nicht selbst in der Untersuchung fortzuschreiben. In Nutzung des ideologiekritischen Potentials poststrukturalistischer Diskursanalyse wird auch in erster Linie die Frage nach der Ideologiehaltigkeit und Veränderbarkeit der Diskurse gestellt, werden die semantischen Mittel eines Textes jeweils auf ihre politische Funktion überprüft.

Sowohl die Rede über die Gruppe der Juden als auch die Rede über die Textsorte Feuilleton sind spezifische Diskurse der Moderne. Deren Interdependenz manifestiert sich in der Gemeinsamkeit der Qualitäten, die ein modernekritischer antisemitischer Diskurs den Phänomenen zuschreibt. Die Behauptung von der 'Verjudung' der Moderne, die Behauptung von der 'Modernität' des Feuilletons, das den Diskurs der 'Jüdischkeit' reproduziere und den 'Verfall der Werte' ebenso verkörpere wie den 'Niedergang der Kunst', zeugen darüber hinaus von der Funktionalisierbarkeit der besprochenen Phänomene für den Herrschaftsdiskurs. Neben der differenzierten Aufarbeitung der diskursiven Implikationen der Komplexe 'Judentum', 'Moderne' und 'Feuilleton' vor dem Hintergrund der aktuellen Studien aus Modernetheorie, Alteritätstheorie und Ästhetikgeschichte unternimmt es die Untersuchung vor allem, das Zusammenwirken von politischen und literarästhetischen Diskursen der Moderne am konkreten Text nachzuweisen. An den Feuilletons von Moritz Gottlieb Saphir, Ferdinand Kürnberger, Sigmund Schlesinger, Friedrich Schlögl, Karl Landsteiner, Betty Paoli, Daniel Spitzer, Ludwig Speidel und Theodor Herzl interessieren in diesem Sinne auch jene Literarisierungsstrategien, die zur Bestätigung bürgerlich-liberaler Identitätskonzepte eingesetzt werden. Die Analyse von Denkfiguren, die dem nationalistischen, misogynen und rassistischen Diskurs zugrunde liegen, erscheint dabei als einzige Möglichkeit, die untersuchten Bilder nicht selbst in der Untersuchung fortzuschreiben. In Nutzung des ideologiekritischen Potentials poststrukturalistischer Diskursanalyse wird auch in erster Linie die Frage nach der Ideologiehaltigkeit und Veränderbarkeit der Diskurse gestellt, werden die semantischen Mittel eines Textes jeweils auf ihre politische Funktion überprüft.

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