Geburtsaristokratie in Frankfurt am Main

Geschichte des reichsstädtischen Patriziats
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Andreas Hansert, geb. 1958, ist Soziologe und Historiker; er lebt und arbeitet in Frankfurt a. M.
DanksagungEinleitung
1. Die grundlegende Bedeutung von Genealogie und Verwandtschaft für das Patriziat
2. Zwischen bürgerlich und adlig: zum Begriff des Patriziats
3. Unterscheidung eines "ersten", "zweiten" und "dritten" Patriziats
4. Quellen und Literatur
Teil 1: Geschichte des Patriziats
Kapitel 1
Stadtwerdung und Gründungsgeschichte des Patriziats
1. Anfänge der städtischen Selbstverwaltung unter den Staufern
2. Das Entstehen des Bürgerverbandes zu Beginn des 14. Jahrhunderts
3. Kirchenstiftung und Ratsherrschaft - Fallstudie zu den Familien Wanebach, Frosch und Knoblauch
4. Zünfte oder Patriziat? Der Kampf um die Vorherrschaft in Frankfurt
5. Die Gesellschaften Alten-Limpurg und Frauenstein
Kapitel 2
Die Formierung der städtischen Führungsschicht im 15. Jahrhundert
1. Die Präsenz der Patriziergesellschaften im Rat
2. Alten-Limpurg konstituiert sich als Geburtsstand
a. Monogamie und Duldung des Konkubinats
b. Die Ebenbürtigkeit der Ehe
c. Weitere Systematisierungen des Heiratsverhaltens
d. Größere Exklusivität und Anciennität bei Alten-Limpurg
3. Die Gesellschaften Frauenstein und Laderam im 15. Jahrhundert
4. Alten-Limpurg um 1495 - eine Zäsur
5. Exemplarische Studien zu einer Epoche des Übergangs: Aufstieg und Niedergang bei den Familien Blum, Bromm, Stalburg, Heller und vom Rhein
6. Sublimierung durch Frömmigkeit - Jacob Heller im Kontext
Kapitel 3
Mentalitätswandel in Renaissance und Reformation
1. Die Rezeption des Römischen Rechts in Frankfurt um und der Zustrom von Juristen
a. Modernisierung des Rechts
b. Der Adel des Doktors als neues Element bei Alten-Limpurg
c. Ambivalenzen zwischen Doktoren und Geburtsadel
d. Weiterer Zustrom von Juristen bei Alten-Limpurg im 16. Jahrhundert
2. Frankfurt am Scheideweg: das Patriziat im Zeitalter der Reformation
a. Patrizier initiieren die reformatorische Bewegung in Frankfurt
b. Zwischen kaiserlicher Ordnungsmacht und Radikalisierung der Bürgerschaft: Das Patriziat im staatspolitischen Dilemma
c. Oppositionelle Tendenzen bei den Frauensteinern
d. Institutionelle und familiäre Loyalitäten gegenüber Altgläubigen im Patriziat
e. Alten-Limpurg widerspricht einem Verbot des altgläubigen Gottesdienstes 1533
f. Anhaltende konfessionelle Disparitäten im Patriziat im 16. Jahrhundert
Kapitel 4
Die Aristokratisierung der Lebensführung im 16. Jahrhundert
1. Rückzug aus dem Handel
2. In der Tradition der Ritterschaft
a. Turniere
b. Standeserhebungen
c. Junker und Ganerben
d. Adlige Traditionsbildung durch Chroniken und Geschlechterbücher
e. Festlegung von Zugehörigkeit und Rangfolge: das Alten-Limpurger Wappenbuch von 1558
f. Ahnengalerien
g. Ringen um Zucht und Kultivierung
3. Weitere geburtsständische Profilierung durch Heiratskontrolle
Kapitel 5
Die Etablierung der Frauensteiner mit dem Fettmilchaufstand (1612-1616)
1. Die Gesellschaft Frauenstein am Vorabend des Fettmilchaufstands
2. Die Ratskonstellation vor dem Aufstand
3. Konstellationen in der Frühphase des Aufstands
4. Die Einschränkung der hergebrachten Alten-Limpurger Ratsmacht durch den Bürgervertrag 1612/13
5. Die Formierung der Gesellschaft Frauenstein als Ratsmacht mit der Wahl der Achtzehner
6. Weiterungen: die Neuner, das Graduiertenkollegium und der Interimsrat
7. Die widersprüchliche Positionierung der Frauensteiner im Patriziat
Kapitel 6
Höhepunkt und Übergang: das Patriziat im 17. Jahrhundert
1. Die Verteilung der Ratsmacht nach dem Fettmilchaufstand
2. Die "Adelsmacher des 17. Jahrhunderts": Johann Friedrich Faust von Aschaffenburg und Johann Maximilian zum Jungen
3. Die Gesellschaft Alten-Limpurg als entwickelte Geburtsaristokratie
4. Adelstendenzen auch bei den Frauensteinern des 17. Jahrhunderts
5. Exklusivität und Autonomie - Alten-Limpurgs Bemühen um Abwehr des zweiten und des dritten Patriziats
a. Die Familie Müller/v. Mühlen
b. Der Fall Ruland
c. Der Fall Fleischbein/Fleischbein von Kleeberg
d. Der Fa
Frankfurt wurde von der Stauferzeit bis 1806 für mehr als 500 Jahre politisch, gesellschaftlich, kulturell und wirtschaftlich von patrizischen Familienverbänden dominiert - dies in wechselnder Intensität. Vom hohen Mittelalter bis ins 17. Jahrhundert hinein entwickelte sich ihre Herrschaft vor allem in Gestalt einer patrizischen Geburtsaristokratie. Seit Mitte des 16. Jahrhunderts machten sich jedoch bereits gegenläufige Tendenzen bemerkbar. Wirtschaftlich wurde das Patriziat von den Glaubensflüchtlingen aus den Niederlanden überholt; politisch brachte der Fettmilchaufstand 1612/14 erste Einschränkungen. Noch effektiver reduzierten die Verfassungsreformen von 1705 bis 1732 den Einfluss der alten Patrizierverbände; Napoleon bereitete ihren tradierten Vorrechten definitiv ein Ende.

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