Die frühen Christen

Von den Anfängen bis Konstantin
 Leinen
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ISBN-13:
9783406725104
Veröffentl:
2021
Einband:
Leinen
Erscheinungsdatum:
18.09.2018
Seiten:
512
Autor:
Hartmut Leppin
Gewicht:
806 g
Format:
221x149x40 mm
Serie:
Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Hartmut Leppin lehrt als Professor für Alte Geschichte an der Goethe-Universität zu Frankfurt/ Main.

INHALT

Einleitung

Prolog: Ein Leichnam kommt der Welt abhanden

I. Weder Juden noch Heiden?

1. Ein ungeheurer Schritt: die Taufe
2. Gemeinsam feiern in einer neuen Zeit
3. Jüdische Tradition und christliche Aneignung
4. Speisen im religiösen Streit
5. Von der Alltäglichkeit der Wunder
6. Feste für alle Bürger und manche Christen
7. Leben unter den Dämonen
8. Zwischen Gemeinde und Familie: Beisetzungen früher Christen
9. Wir haben keine Heiligtümer und Altäre: Orte der Gemeinschaftsbildung

II. Christliche Autoritäten

1.Wer spricht im Namen des Herrn? Charisma und Amt
2. Christinnen und Gemeindeorganisation
3. Späte Prophetie
4. Die wahren Philosophen
5. Konsens und Wahrheit: Der Weg zum Bischof
6. Gefährlicher Glanz: Das Bischofsamt
7. Geld in den Gemeinden
8. Die Körper der Heiligen: Das Aufkommen von Reliquien
9. Das Paradies in der Einöde: Verzicht und Selbstermächtigung
10. Getrennt und doch vernetzt: Zentren früher Christen

III. (Nicht) von dieser Welt: Selbstsorge und Nächstenliebe

1. Neue Geschwister
2. Die Ambivalenz der Ehe
3. Grenzen der Sexualität
4. Zwischen Preisgabe und Respekt: Kinder unter Christen
5. Gleich und doch nicht so gleich: Sklaven und Christen
6. Gottesnot und Macht: Die Buße
7. In Demut durch den Alltag
8. Arbeit im Glauben
9. Reichtum und Fürsorge

IV. Bürger zweier Reiche

1. Ein Imperium ohne Alternative
2. Leben in Bedrängnis
3. Strittiges Sterben: Märtyrer vor Gericht
4. Ausflüchte, Auswege und Argumente in Zeiten der Verfolgung
5. Soldaten im Glauben
6. Vor dem großen Sprung: Christen in den sozialen Eliten

Rückblick und Ausblick
Hinweise zu den Übersetzungen
Danksagungen
Abkürzungsverzeichnis
Anmerkungen
Literatur
Bildnachweis
Personen- und Ortsregister

Die frühen Christen bildeten keineswegs eine homogene Gruppe, geschweige denn eine Kirche. Von ihrem Wirken in der Welt, aber auch von den Irritationen, die sie bei Zeitgenossen auslösten, handelt dieses Buch. Es soll zugleich die modernen Leser irritieren: Die antiken Christen sind durch eine lebendige Erinnerung und durch ein gemeinsames textliches Erbe - die Bibel - eng mit der heutigen Welt verbunden, selbst für diejenigen, die dem christlichen Glauben fernstehen. Allenthalben stoßen wir auf Kirchengebäude, christliche Feiertage rhythmisieren unsere Zeit, weite Teile der Kunst sind durch christliche Motive geprägt, selbst noch in der Persiflage. Doch die sichtbare Nähe kann eine scheinbare sein.
Vieles an den frühen Christen ist uns fremd und weit entfernt von dem, was heute als Christentum gilt. Dieser doppelten Irritation - aus der Sicht der Heutigen und der antiken Zeitgenossen - geht der Autor des vorliegenden Buches nach und lässt uns die Fremdheit eines nur scheinbar vertrauten Christentums erkennen. Zugleich fragt er danach, wie eine kleine, sozial schwache Gruppe aus der Peripherie sich ausbreiten konnte und welchen Herausforderungen ihre Angehörigen sich gegenübersahen.
So legt er auch keine lineare Geschichte vom Urchristentum zur Großkirche vor. Es wird vielmehr deutlich, dass die Geschichte der Christen keiner zwingenden inneren Logik folgt und auch nicht durch höhere Kräfte bestimmt scheint. Stattdessen lassen zahlreiche Beispiele erkennen, wie sich frühe Christen in bestimmten Situationen um Problemlösungen bemühten und unterschiedliche Wege diskutierten - von denen sich manche aber nie durchsetzten. Was wir erkennen, ist mithin auch keine folgerichtige Entwicklung, sondern eine tastende, gleichsam experimentelle Bewegung, die sich oft hinter späteren Dogmen und Konzilsbeschlüssen verbirgt.

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