Die Erfindung des Rades

Als die Weltgeschichte ins Rollen kam
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ISBN-13:
9783406797279
Veröffentl:
2023
Erscheinungsdatum:
16.02.2023
Seiten:
191
Autor:
Harald Haarmann
Gewicht:
326 g
Format:
217x142x17 mm
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Harald Haarmann gehört zu den weltweit bekanntesten Sprach- und Kulturwissenschaftlern. Er wurde u.a. mit dem Prix Logos der Association européenne des linguistes, Paris, sowie dem Premio Jean Monnet ausgezeichnet. Seine Bücher wurden in viele Sprachen übersetzt. Bei C.H.Beck erschienen u.a. "Geschichte der Schrift" (2017), "Vergessene Kulturen der Weltgeschichte" (2019) sowie zuletzt "Die seltsamsten Sprachen der Welt" (2021).
Einleitung: Der lange Weg zu einem einfachen Prinzip

1. Die Erfindung des Töpferrads in Europa und im Mittleren Osten
Rad, Schlitten, Wagen: Primäre und sekundäre Technologien
Die Anfänge des Töpferrads in Alteuropa
Die Einführung des Töpferrads in Mesopotamien

2. Rad und Wagen in der Kontaktzone von Ackerbauern und Steppennomaden

Frühe Kontakte im Grenzland der Donauzivilisation
Älteste Experimente mit Rad und Achse (4. Jahrtausend v. u. Z.)
Vom Scheibenrad zum Speichenrad
Die frühesten Wagen
Zugtiere für Wagen und Karren (ab ca. 3500 v. u. Z.)
Der älteste Spezialwortschatz für Räder und Wagen
Die Weiterentwicklung in der Trypillja-Region

3. Von der Steppe in die frühen Hochkulturen: Die Verbreitung von Rad und Wagen
Der vierrädrige Kastenwagen im westlichen Steppengebiet und im Kaukasusvorland
Mesopotamien: Vom Lastschlitten zum Wagen
Mögliche Transferrouten nach Indien
Transfer im Rahmen der Kurgan-Migrationen: Von Mitteleuropa bis Zentralasien
Das Tarimbecken als Drehscheibe
Prunkwagen als Grabbeigaben in Altchina
Die späte Einführung von Rad und Wagen in Ägypten

4. Die Ära der Streitwagen
Streitwagen im südlichen Ural
Bauweisen und Wagentypen (2000 -1150 v. u. Z.)
Arische Streitwagenleute in Nordindien
Die Streitwagen erobern den Mittleren Osten
Austausch zwischen dem Reich von Mitanni und Ägypten
Die Schlacht auf Rädern: Kadesch (um 1274 v. u. Z.)
Kriegstechnik in der Antike
Die Ablösung der Streitwagen durch die Reiterei zur Zeit Alexanders des Großen
Prunk- und Paradefahrzeuge

5. Der Streitwagen als Symbol in der griechischen Welt
Wagenrennen und Olympische Spiele
Die lenkende Göttin Athene
Helios mit den Feuerrossen
Dionysos und der Wagen im Sternbild
Streitwagenmetaphorik in der Philosophie
Die Quadriga als politische Ikone

6. Räder, Riten, Religionen

Radsymbolik in Hinduismus und Buddhismus
Ratha: Prozessionen und steinerne Tempelwagen
Mobile Zeremonialplattformen in der mongolischen Steppe
Radkreuz und Sonnenwagen bei den Germanen und Kelten
Votivgaben auf Rädern und Kalenderzahnräder bei den Maya
Die Radlosigkeit der präkolumbischen Andenkulturen

7. Wege und Straßen

Straßenbau in den frühen Hochkulturen
Die Etrusker als Fahrzeug- und Straßenbauer
Das Verkehrsnetz in den römischen Kolonien

8. Räderwerke: Auf dem Weg ins Maschinenzeitalter

Rammböcke und Belagerungstürme auf Rädern
Die Hängenden Gärten der Semiramis und die Archimedische Schraube
Göpel und Getriebe: Das Zahnrad
Schöpfräder und Wassermühlen
Die Windmühle
Die späte Erfindung des Spinnrads


Epilog

Literatur
Bildnachweis
Register
ALS DIE WELTGESCHICHTE INS ROLLEN KAM - DER SIEGESZUG EINER ERFINDUNG

Räder und Wagen sind erstaunlich junge Errungenschaften. Der Kulturwissenschaftler Harald Haarmann erklärt anhand neuerer Funde und Forschungen, warum die bahnbrechende Erfindung eher in Alteuropa und der Eurasischen Steppe - nicht im Zweistromland - zu verorten ist und wie sie sich von hier aus in der Alten Welt verbreitet hat. Als religiöse Symbole zeugen Räder und Wagen bis heute davon, wie tiefgreifend sie die frühen Hochkulturen geprägt haben.

Als man in Alteuropa, Ägypten und Mesopotamien längst Städte baute, Hochöfen betrieb und schreiben konnte, wurden Lasten noch von Eseln, Kamelen und Menschen geschleppt oder - als Gipfel der Technik - auf Schlitten durch den Sand und über rollende Stämme gezogen. In den südamerikanischen Hochkulturen gab es überhaupt keine Räder. Harald Haarmann zeigt zunächst, wie um 5000 v. Chr. in der Donauzivilisation das Töpferrad erfunden wurde. Es sollte noch einmal rund tausend Jahre dauern, bis in der Eurasischen Steppe - in einer hochmobilen Gesellschaft und einem geeigneten Gelände - erstmals Wagen aufkamen. Von hier aus verbreitete sich die Innovation schnell in alle Himmelsrichtungen: nach Europa, Mesopotamien, Indien und China. Um 2000 v. Chr. begann die Ära der Streitwagen, mit denen sich weite Räume beherrschen ließen. Es war die Blütezeit der altorientalischen Großreiche. Die Verdrängung der Streitwagen durch hochmobile Reitereien konnte den Siegeszug des Rades nicht aufhalten: Transportwagen, Schöpfräder, Spinnräder und Zahnradgetriebe haben die Welt verändert und tun das bis heute.

  • Die wichtigste Erfindung der Menschheit - und warum sie so relativ jung ist
  • Neue archäologische Erkenntnisse zur Herkunft des Rades aus der Eurasischen Steppe
  • Wie das Rad neue Weltreiche entstehen ließ, den Handel beflügelte und zum mächtigen Symbol in Philosophie und Religion wurde
  • Mit zahlreichen farbigen Abbildungen

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