Macht und Memoria

Begräbniskultur europäischer Oberschichten in der Frühen Neuzeit
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Dr. Arne Karsten ist Wissenschaftlicher Assistent am Seminar für Kunstgeschichte der Humboldt-Universität Berlin.

Ingeborg Schemper-Sparholz ist ao. Univ. Professorin am Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Skulptur und dekorative Plastik der Frühen Neuzeit und des 19. Jahrhunderts mit Fokus auf Österreich im europäischen Kontext, Publikationen u.a. Beiträge in der Geschichte der Bildenden Kunst in Österreich. IV: Barock, Hg. H. Lorenz(1999): 19. Jahrhundert, Hg. G. Frodl (2002). 2014/15 leitete sie das Forschungsprojekt 2Ge(l)ehrte Köpfe. Ikonographie und Stellenwert der Denkmäler im Arkadenhof der Universität Wien».Andreas Zajic ist Leiter der Abteilung Editionsunternehmen und Quellenforschung am Institut Institut für Mittelalterforschung an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.Ronald G. Asch ist Professor für Neuere Geschichte an der Universität Freiburg.Prof. Dr. Mark Sven Hengerer ist Inhaber der Professur "Geschichte Westeuropas in der Frühen Neuzeit" an der Ludwig-Maximilians-Universität München.Prof. Dr. Mark Sven Hengerer ist Inhaber der Professur "Geschichte Westeuropas in der Frühen Neuzeit" an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Seit Jahrtausenden illustrierten Bestattung und Grab den gesellschaftlichen Rang eines Menschen. Insbesondere dienten sie den Oberschichten zur Repräsentation des eigenen Status, der, oft unterstützt durch die Memoria, eine von den Nachkommen vollzogene Erinnerung an die Toten, deren Lebenszeit überdauern sollte. Infolgedessen kam die Gestaltung von Bestattung und Grab nicht umhin, zur sozialen und politischen Existenz der Verstorbenen Position zu beziehen. Durch die gezielte Auswahl aus einer Fülle von symbolischen Formen verbildlichte man so die Toten, ihre Angehörigen und die Funktionsweise der jeweiligen Herrschaftsordnung, an der sie partizipierten. Gerade die symbolische Dimension steht im Blickfeld der hier versammelten Forschungen zur Bestattungskultur europäischer Oberschichten in der Frühen Neuzeit. Neben den verschiedenen Fragestellungen aus dem Bereich der Herrschafts- und Integrationsforschung werden Begräbniszeremonie und Grabmal auch aus kunsthistorischer Perspektive betrachtet. Besonderes Interesse wird den Bestattungsriten der Habsburgermonarchie zuteil. Nicht zuletzt erschließt der Band eine frühneuzeitliche Typologie symbolischer Formen, die europaweite Geltung besaß.
In der Frühen Neuzeit war die Begräbniskultur Teil der "Memoria", einer umfassend verstandenen Erinnerungskultur. Dem Bestattungsgeschehen und dem Grab kam dabei eine wichtige Rolle zu. Seit Jahrtausenden markieren beide die soziale Position eines Menschen. Der in diesem Zusammenhang liegenden Einladung, die Symbolwelten der frühneuzeitlichen Begräbniskultur auf ihre soziale und insbesondere ihre politische Dimension hin zu befragen, wird in diesem Band gefolgt: Die Autorinnen und Autoren analysieren Begräbniskulturen im Hinblick auf Zustand und Wandel der sozialen und politischen Integration von Oberschichten in verschiedenen europäischen Herrschaftszusammenhängen, nicht allein Fürstenstaaten, sondern auch in Städten. Weil sich Symbolwelten und soziale Zusammenhänge zwar aufeinander bezogen entwickeln, dies aber nicht nach den gleichen Gesetzlichkeiten, werden die Bedingungen der Möglichkeit integrativer kulturwissenschaftlicher Analysen auch aus der Perspektive der Kunstgeschichte und der Epigraphik kritisch beleuchtet. Insgesamt eröffnet der Band den Blick auf ein in seinen Differenzierungen doch einheitliches europäisches Ensemble symbolischer Formen, deren subtile soziale und politische Wirksamkeit aufscheint. Damit werden nicht zuletzt Perspektiven für die weitere Forschung aufgezeigt.

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