Revolution im Einzelhandel

Die Einführung der Selbstbedienung in Lebensmittelgeschäften der Bundesrepublik Deutschland (1949-1973)
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Lydia Langer war von 2007 bis 2010 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Historischen Seminar der Universität zu Köln tätig. Die diesem Buch zugrundeliegende Dissertation wurde 2011 mit dem Ehrhardt Imelmann-Preis der Universität zu Köln ausgezeichnet.
Danksagung
I. Einleitung

1. Forschungsgegenstand
2. Forschungsstand
3. Quellenlage
4. Fragestellung und methodisches Vorgehen
5. Aufbau der Studie

II. Der Einzelhandel als Mittler zwischen Produktion und Konsumtion

1. Begriffsklärung Lebensmitteleinzelhandel
2. Die Selbstbedienung als rationalisierte Verkaufsform im Einzelhandel
3. Zur Geschichte des Einzelhandels
3.1 Die Zeit der Weimarer Republik
3.1.1 Die sozioökonomische Lage des Einzelhandels
3.1.2 Exkurs: Die Rationalisierungsbewegung der 1920er Jahre
3.1.3 Rationalisierung im Einzelhandel
3.2 Die Zeit des Nationalsozialismus
3.3 Entwicklungstendenzen der 1950er und 1960er Jahre

III. Modelltransfer als Wissenstransfer: die Verbreitung des self-service

1. Die Pioniersituation in den USA
1.1 Die Frühphase von Massenproduktion, Massenkonsum und Massendistribution bis in die 1920er Jahre
1.2 Die US-amerikanische Einzelhandelslandschaft von den 1920er bis in die 1960er Jahre
1.3 Die Entwicklung der Verkaufssysteme
1.3.1 Die Innovation des self-service-Modells
1.3.2 Der supermarket: vom depression baby zur US-amerikanischen Institution
1.3.3 Die Differenzierung der Vertriebsformen in den 1950er und 1960er Jahren

2. Der Transfer des self-service von den USA in die Bundesrepublik
2.1 Transatlantischer Transfer und "Amerikanisierung"
2.2 Motive und Ziele des Transfers
2.3 Amerikabilder als Spiegelbilder
2.3.1 Der Einzelhandel in der US-amerikanischen Wettbewerbswirtschaft
2.3.2 US-amerikanische "Konsummentalitäten" und ihre soziokulturellen Grundlagen
2.3.3 Der "moderne Laden"
2.3.4 Zusammenfassung: Das Leitmodell als Faszination und Irritation
2.4 Strategien der Wissensvermittlung und der Wissensaneignung

3. Europäische Netzwerke zur Förderung innovativer Verkaufssysteme

IV. Die Transformation der bundesdeutschen Verkaufslandschaft
1. Der Übergang von der Bedienung zur Selbstbedienung
1.1 Der Einzelhandel im Experimentierstadium 1949-1957
1.1.1 Hindernisse für die Umstellung der Läden:

Die Ausgangsbedingungen der frühen 1950er Jahre
1.1.2 Gesellschaftlich fundierte Vorurteile gegenüber der Selbstbedienung
1.1.3 Die Innovation als Vertrauenskrise: Diebstähle in Selbstbedienungsläden
1.1.4 Der allmähliche Übergang zur Voll-Selbstbedienung
1.2 Systemwende 1957
1.2.1 Der Durchbruch der Selbstbedienung
1.2.2 Die Popularisierung und Verwissenschaftlichung der Selbstbedienung
1.2.3 Das Institut für Selbstbedienung: Ein eigenes Institut für die neue Verkaufsform
2. Die Perfektionierung der Selbstbedienung
2.1. Die Wege des Supermarktes in den bundesdeutschen Einzelhandel
2.1.1 "Großer Laden" - Großraumladen - Supermarkt
2.1.2 Die Standortfrage als Schlüssel zum Erfolg
2.2 Der "Weston-Fall": Die Deutsche Supermarkt GmbH des kanadisch-britischen Weston-Konzerns
2.3 Das "Schreckgespenst" Supermarkt und die Angst vor Großunternehmen
2.4 Die "Discount-Welle"
2.5 Der Verbrauchermarkt und die Aufweichung der Branchengrenzen

3. Zusammenfassung: Die Diversifizierung der Vertriebsformen auf dem Weg zur bundesdeutschen Massenkonsumgesellschaft

V. Der Wandel von Wissensträgern und Wissensbeständen in der Konsumpraxis
1. Der Wandel von Arbeit
2. Wissen über und zur Steuerung des Verbrauchers
2.1 Die Entdeckung des Verbrauchers
2.2 Die praktische Anwendung von Wissen im Selbstbedienungsladen - Ladeneinrichtung und Kundenlauf
3. Das Produkt verkauft sich selbst: neue Produkte - neue Präsentation
3.1 Der Wandel des Sortiments im Lebensmitteleinzelhandel
3.2 Die Verpackung
3.3 Die Werbung

VI. Der Kunde und die neue Konsumpraxis
1. Die Aneignung der Selbstbedienung als Emanzipation des Kunden
2. Der typische Selbstbedienungs-Kunde?

VII. Schlussbetrachtung
Abkürzungsverzeichnis
Anhang
Quellen- und Literaturverzeichnis
Die Eröffnung des ersten Selbstbedienungsladens in der Bundesrepublik Deutschland leitete im Jahr 1949 einen Innovationsprozess im Lebensmitteleinzelhandel ein, der das alltägliche Ein- und Verkaufen grundlegend umgestaltete. Im Verlauf der 1950er und 1960er Jahre versuchten die Einzelhandelsunternehmer, den neuen Anforderungen der Massenkonsumgesellschaft gerecht zu werden. Sie führten zunächst die Selbstbedienung, wenig später dann auch Supermärkte und Discounter ein. Wegweisend dafür war die Orientierung an den Entwicklungen des Einzelhandels in den USA sowie in anderen westeuropäischen Ländern. Da dieser Wandel die Rolle des Käufers und Verkäufers, die Ladengestaltung und die Warenpräsentation fundamental veränderte, war die Umstellung von Bedienung auf Selbstbedienung auch von zahlreichen praktischen Hindernissen und soziokulturellen Vorbehalten begleitet.

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