Spielplätze der Verweigerung

Gegenkulturen im östlichen Europa nach 1956
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Anna Hodel hat Slavistik, Osteuropäische Geschichte und Ethnologie studiert in Basel, St. Peterburg und Zagreb und 2017 in Basel promoviert. Nach der Vertretung einer Juniorprofessur für Südslavische Literaturwissenschaft an der Humboldt-Universität in Berlin vertritt sie seit 2019 den Lehrstuhl für Slavische und Allgemeine Literaturwissenschaft in Basel.
Matthias Meindl ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Slavischen Seminar der Universität Zürich.

Matthias Schwartz ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin (ZfL).

Christine Gölz leitet am Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) die Abteilung »Wissenstransfer und Vernetzung« und ist dort Fachkoordinatorin für Literaturwissenschaft des östlichen Europa sowie Herausgeberin der Zeitschrift MITROPA. Einer ihrer langjährigen Forschungsschwerpunkte ist die Lyrik, insbesondere die russische Dichtung der klassischen Moderne, Avantgarde und Neo-Avantgarde. In ihrer Dissertation widmete sie sich der Dichterin Anna Achmatova. Dem Collage-Künstler und Haiku-Dichter Karel Trinkewitz ist die erste von ihr kuratierte digitale Ausstellung des Leibniz-GWZO gewidmet (ausstellung-trinkewitz.de). Sie ist Fachberaterin für russische, ukrainische und belarussische Literatur des Kindlers LiteraturLexikon.

Alfrun Kliems ist seit 2011 Professorin für Westslavische Literaturen und Kulturen am Institut für Slavistik der Humboldt-Universität zu Berlin (HU); Studium der Russistik und Bohemistik an der HU und der Karls-Universität Prag. 2000 Promotion zum Thema "Im Stummland. Zum deutschsprachigen Exilwerk von Libuse Moníková, Jirí Grusa und Ota Filip". 2004-2010 Fachkoordinatorin für Literaturwissenschaft Ostmitteleuropas am Leipziger Geisteswissenschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas (GWZO). Mitgliedschaften u.a. Herder-Forschungsrat, Jury des Otokar-Fischer-Preises (Prag). Forschungsschwerpunkte u.a. Underground in Ostmitteleuropa; Migrationsliteratur und Mehrsprachigkeit; Romantik im Comic.
Christine Gölz & Alfrun Kliems
Vorwort. Spielplätze der Verweigerung?
Gegenkulturen im östlichen Europa nach 1956
Verweigerungsspiele. Alltag, Sozialismus, Underground
Zornitza Kazalarska
Reicht das für ein Gedicht? Strategien der Sinnverweigerung in der tschechischen Alltagspoesie um das Jahr 1956
Rüdiger Ritter
Jazz im Staatssozialismus. Ein Spielplatz der Verweigerung?
Heinke Fabritius
Zorka Ságlová und The Plastic People of the Universe.
Netzwerke des böhmischen Underground: Aktion - Musik - Land Art
Gal Kirn
Die politische Ästhetik des Neuen jugoslawischen Films.
Zwischen sozialistischer Modernisierung und cineastischem Modernismus
Christine Gölz
Underground goes Pop. Octobriana, der Kalte Krieg und ein verlorenes Spiel
Agnieszka Couderq
Die Orange Alternative. Von der dialektischen Kunst des Happenings, politische und soziale Veränderungen herbeizuführen
Vergangenheit neu. Umschreiben, Aufwerten, Verteidigen
Laura Burlon
Klassiker entgleisen. Pawel Demirskis Umgang mit kanonischen Texten
Matteo Colombi
Andere Geschichten. Das Nachleben der Partisanen in der slowenischen Kunst und Literatur
Dominik Bartmanski
Ein p/ostmodernes Totem. Wie man als kommunistische Ikone den Kommunismus überdauert
Mary Dellenbaugh
Die Stigmatisierung Berlin-Marzahns.
Kulturelle Hegemonie des Westens im vereinten Deutschland
Silviu Aldea
Transformationen postsozialistischer Stadtlandschaften.
Zur Neuinterpretation der sozialistischen Architektur
Blöd-Sinn. Provokation, Subversion, Affirmation
Raoul Eshelman
Der performatistische Narr und die Wiederkehr des Subjekts.
Narren als Epochenträger in der osteuropäischen Kultur
Réka Gulyás
Auf einen Narren folgen Hunderte.
Idioten, Verrückte und Narren in der ungarischen Filmkunst
Zoran Terzic
Kritik des Primitivismus. Zu Figuren der Einfältigkeit in der (post)jugoslawischen Kulturproduktion
Ulrike Heine
Stëb, Idiotie, Provokation?
Die künstlerische Strategie der Blue Noses in der Diskussion
Farbtafeln
Anna Hodel
Figur(ation)en der Verkehrung und permanente Liminalität.
Vom jugoslawischen zum postjugoslawischen Film
Art/Protest. Aktiv, Kritisch, Käuflich
David Williams
"Kinda-hegemonic, kinda-subversive".
Ulrich Seidls Import/Export und die Geoästhetik (ost-)europäischer Tristesse
Stephan Krause
Verweigerungsspiele? Über zeitgenössisches (politisches) Schreiben bei Lajos Parti Nagy und Péter Esterházy
Henrike Schmidt
Abstieg als Ausstieg? Der Obdachlose als role model in der bulgarischen Literatur der Transformationszeit
Matthias Schwartz
"Jestem bogiem". Rebellion und Frustration in junger polnischer Literatur
Matthias Meindl
Der Kunst-Aktivismus und seine Kritik. Die Gruppe Vojna - ein Beispiel
Abbildungsnachweise
Die Autorinnen und Autoren
Register
"Spielplätze der Verweigerung" verweisen auf Alternativen zum Offiziellen, zum kulturell Akzeptierten und staatlich Sanktionierten. Nicht der laute Protest, sondern die leise Störung verbindlicher Ordnungen zeichnen diese Formen spielerischer Widerständigkeit aus: Alltägliches in der Kunst, ein anderer Kamerablick auf die sozialistische Realität, Töne aus dem falschen Lager und das Lachen des öffentlichen Happenings. Der Band widmet sich solchen Phänomenen im östlichen Europa zwischen 1956 und der "Wende" sowie ihrem Schicksal nach 1989. Die Autoren und Autorinnen verhandeln an Beispielen aus Literatur, Kunst, Film, Musik und Architektur Ästhetiken der Verweigerung und Strategien des Subversiven, Politischen und der Intervention im (post-)sozialistischen Raum.

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