Berechnen / Beschreiben.

Praktiken statistischen (Nicht-)Wissens 1750-1850
Nicht lieferbar | Lieferzeit: Nicht lieferbar I
Alle Preise inkl. MwSt. | Versandkostenfrei
Nicht verfügbar Zum Merkzettel
Gewicht:
315 g
Format:
235x157x12 mm
Beschreibung:

Gunhild Berg studierte Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft und Kunstgeschichte an den Universitäten Halle-Wittenberg und Wien. Nach ihrer Promotion in Halle und Forschungsaufenthalten u.a. an der University of Wisconsin-Madison (USA), am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin, am Deutschen Museum München und am Zukunftskolleg der Universität Konstanz ist sie derzeit Universitätsassistentin am Institut für Germanistik der Universität Innsbruck und Leiterin des DFG-Projekts »'Versuch' und 'Experiment'. Konzepte des Experimentierens zwischen Naturwissenschaften und Literatur (1700-1960)«.

Borbála Zsuzsanna Török studierte Anglistik, Amerikanistik und Hungarologie in Rumänien und in den USA. In ihrer Dissertation an der Central European University (CEU) in Budapest und mithilfe weiterer Forschungsstipendien an der Freien Universität Berlin und an der Universität Göttingen arbeitete sie zur neueren vergleichenden Geschichte Ostmitteleuropas. Nach einem Forschungsjahr an der European University Institute in Florenz war sie Forschungskoordinatorin an der CEU und Ko-Leiterin eines Forschungsprojekts zum literarischen Exil am Collegium Budapest. Derzeit ist sie Nachwuchsgruppenleiterin des DFG-Projekts »Akademische Reformen und Wissenstransfer in Ungarn vom Ende des 18. bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts - Praktiken und Institutionalisierung der Statistik« am Zukunftskolleg der Universität Konstanz.

Marcus Twellmann studierte Literaturwissenschaft in Bielefeld, Paris und New York. Nach seiner Promotion in Frankfurt an der Oder arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft der Universität Bonn. Dort habilitierte er sich nach einer Gastdozentur an der Johns Hopkins University in Baltimore (USA) für das Fach Neuere deutsche Literaturwissenschaft. Seitdem ist er als wissenschaftlicher Koordinator der Forschungsstelle »Kulturtheorie und Theorie des politischen Imaginären« an der Universität Konstanz tätig.
In der Zeit von 1750 bis 1850 orientiert die Rede über die Statistik sich zunehmend an einer Unterscheidung zwischen Operationen des "Zählens und Rechnens" einerseits und solchen des "Beschreibens" andererseits. Während erstere zum Inbegriff einer bald dominant mathematischen Statistik werden, finden die letzteren Aufnahme im Bereich der Literatur. Landesbeschreibungen, Reisebilder, Sittengemälde und Sozialreportagen suchen deskriptiv zu erfassen, was die zahlenbasierte Statistik methodisch ignoriert.
Gunhild Berg, Borbála Zsuzsanna Török und Marcus Twellmann
Einleitung

Martin Gierl
Johann Christoph Gatterers »Ideal einer allgemeinen Weltstatistik«. Die praktische Aufklärung fortlaufender Geschichte und ihre Wissensarchitektur

Justus Nipperdey
Ehre durch Zahlen. Publizistische Rangstreitigkeiten und die Evidenz der Zahl im späten 18. Jahrhundert

Martin Knoll
Topographien von Fortschritt und Rückständigkeit. Joseph von Hazzis »Statistische Aufschlüsse über das Herzogtum Baiern - aus ächten Quellen geschöpft«

Lioba Keller-Drescher
Das Statistisch-topographische Bureau als Transaktionsraum ethnographischen Wissens

Mária Hidvégi und Borbála Zsuzsanna Török
Grundlage des modernen Regierens. Wissensaggregierung und Wissenslücken der ökonomischen statistischen Werke in Ungarn, 1770-1848

Gunhild Berg
Das Nichtwissen der Statistik. Nationalphysiognomik in der Literatur der Aufklärung, der Romantik und des Realismus

Marcus Twellmann
»Ja, die Tabellen!« Zur Heraufkunft der politischen Romantik im Gefolge numerisch informierter Bürokratie

Patrick Eiden-Offe
»Oppositionelle Statistik«. Von den unterschiedlichen politischen Gebrauchsweisen statistischen Wissens im Vormärz

Johannes Scheu
Wider den homme moyen. Zur Soziologie des Einzelfalls

Justin Stagl
Die Entstehung der Völker- und Volkskunde aus der Krise der Statistik, 1750-1850

Autorinnen und Autoren
Der Band versammelt wissens- und wissenschaftshistorische Beiträge aus der Geschichts- und Literaturwissenschaft sowie der Soziologie, die Praktiken der Statistik im Hinblick auf unterschiedliche Weisen der Produktion von (Nicht-)Wissen analysieren. In der Zeit von 1750 bis 1850 orientiert sich die Rede über die Statistik zunehmend an einer Unterscheidung zwischen Operationen des Zählens und Rechnens einerseits und solchen des Beschreibens andererseits. Während Erstere zum Inbegriff einer bald dominant mathematischen Statistik werden, finden die Letzteren Aufnahme im Bereich der Literatur. Als die Zahlenlawine ins Rollen kommt, entsteht gleichzeitig eine Buchstabenflut von Landesbeschreibungen, Reisebildern, Sittengemälden und Sozialreportagen. Diese unterschiedlichen Empirie- und Wissensformen werden in ihrem spannungsreichen Wechselverhältnis betrachtet.

Kunden Rezensionen

Zu diesem Artikel ist noch keine Rezension vorhanden.
Helfen sie anderen Besuchern und verfassen Sie selbst eine Rezension.