Die Militarisierung der Heiligen in Vormoderne und Moderne

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ISBN-13:
9783428155200
Veröffentl:
2020
Erscheinungsdatum:
16.12.2020
Seiten:
331
Autor:
Liliya Berezhnaya
Gewicht:
508 g
Format:
233x158x22 mm
Serie:
122, Historische Forschungen
Sprache:
Deutsch,Englisch
Beschreibung:

Liliya Berezhnaya is an Associate Professor at University of Münster's »Religion and Politics« Cluster of Excellence in Germany. Her publications include »Iconic Turns: Nation and Religion in Eastern European Cinema since 1989« (Brill, 2013), co-edited with Christian Schmitt; »Rampart Nations: Bulwark Myths of East European Multiconfessional Societies in the Age of Nationalism« (Berghahn Books, 2019), co-edited with Heidi Hein-Kircher, and »The World to Come: Ukrainian Images of the Last Judgment« (Harvard University Press, 2015), co-authored with John-Paul Himka.
Der Sammelband widmet sich den gesellschaftsgeschichtlichen Aspekten der Verehrung von militarisierten Heiligen von der Spätantike bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. In 12 Beiträgen thematisieren exemplarisch deutsche, amerikanische, ungarische und niederländische Theologen, Historiker und Kunsthistoriker die Hauptdynamiken, Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Militarisierung der Heiligen in verschiedenen christlichen Traditionen der Vormoderne und Moderne - in einer Perspektive, die Ost und West gleichermaßen beleuchtet.
Liliya Berezhnaya: Soldaten und Märtyrer: Zum Prozess der Militarisierung der Heiligen im östlichen und westlichen Christentum

I. Grundlagen und Verflechtungen in der vormodernen Geschichte der Kriegerheiligen
Eva Haustein-Bartsch: Vom jugendlichen Märtyrer zum älteren Kriegerheiligen - der heilige Menas von Ägypten
Laury Sarti: Der merowingische Heilige als Krieger
Thomas Scharff: Die Heiligen im Kampf gegen die Normannen
Stefan Samerski: Zwischen Waffengang und caritas. Der Deutsche Orden und seine Heiligen im Mittelalter und in der Frühneuzeit
Nataliia Sinkevych: Der Kult der Kriegerheiligen in der Kiewer Metropolie in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts

II. Die moderne Nationalisierung der Kriegerheiligen und die Sakralisierung des Soldatentodes
Constantin Iordachi: Nationaler Messianismus und die Sakralisierung von Politik: Der Doppelkult des Fürsten Michael des Tapferen und des Erzengels Michael in der rumänischen nationalen Ideologie
André Johannes Krischer: Eine Sakralisierung des Leidens für Freiheit und Nation? »Märtyrer« als Deutungsmuster bei der irischen Unabhängigkeitsbewegung im 19. Jahrhundert
Robert H. Greene: Militant Patriotism: The Image and Cult of Patriarch St. Germogen in Late Imperial Russia
Stefan Rohdewald: Geistliche als Krieger für die Nation: Erstmilitarisierungen südslawischer Heiliger im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert
Sarah Thieme: Sakralisierungen des soldatischen Sterbens: Nationalsozialistischer Totenkult um Weltkriegsgefallene, Märtyrerfiguren und Ruhrkämpfer im rheinisch-westfälischen Industriegebiet

III. Schlussbemerkungen
Alfons Brüning: Heilige, Helden, Krieger - zwischen Religion und Ideologie: Epilog

Verzeichnis der Autorinnen und Autoren
Der Sammelband widmet sich den gesellschaftsgeschichtlichen Aspekten der Verehrung von militarisierten Heiligen von der Spätantike bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Der Blick richtet sich auf geographische, typologische, interkonfessionelle, chronologische Verflechtungen der Kriegerheiligenkulte, ferner auf Medien, Akteure und Symbolsprachen der Militarisierung.
In 12 Beiträgen thematisieren deutsche, amerikanische, ungarische und niederländische Theologen, Kunsthistoriker und Historiker anhand ausgewählter Beispiele die Hauptdynamiken, Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Militarisierung der Heiligen in der Vormoderne und Moderne - in einer Perspektive, die verschiedene christliche Traditionen in Ost und West gleichermaßen beleuchtet. Dabei wird klar, dass das Auftreten von Krisensituationen fast immer zu einer »Reaktivierung« des Kriegerheiligenpotentials führt. Umgekehrt werden manche Kriegerheilige auch wieder »demilitarisiert«, wenn in friedlicheren Zeiten die friedensstiftende Funktion des Christentums und Motive der Nachahmung des gewaltlosen Christus in den Vordergrund treten.

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