Das SS-Ahnenerbe und die »Straßburger Schädelsammlung« - Fritz Bauers letzter Fall.

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ISBN-13:
9783428158577
Veröffentl:
2019
Erscheinungsdatum:
06.11.2019
Seiten:
496
Autor:
Julien Reitzenstein
Gewicht:
767 g
Format:
233x156x32 mm
Serie:
52, Zeitgeschichtliche Forschungen (ZGF)
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Julien Reitzenstein studied jurisprudence and history. The forensic historian has been researching for many years in the area of restitution, and into the history of the SS, the SS »Ahnenerbe« research facility, and »military sciences« under the NS regime. This research is based on intensive archive work so that he repeatedly succeeds in unearthing new material. He has been sharing these results for over a decade in his teaching, for instance at the Heinrich Heine University Düsseldorf, the Martin Luther University Halle-Wittenberg and the Bundeswehr Command and Staff College. The author lives and works in Ireland.
Das Verbrechen der "Straßburger Schädelsammlung" gehört zu den bekanntesten und grausamsten NS-Wissenschaftsverbrechen. Das Buch geht dem Verdacht des Hessischen Generalstaatsanwalts Fritz Bauer nach. Dabei rekonstruiert es anhand von zahlreichen - teilweise bisher unbekannten - Quellen den Tathergang. Zudem werden bisher unbekannte Mittäter identifiziert und das bisher unbekannte Ziel des Verbrechens ermittelt.
Inhalt

A. Einleitung

Hinweis - Die offenen Fragen: eine Einführung - Editorische Bemerkungen

B. Forschungsstand

C. Der Rahmen des Verbrechens, die Täter und die Zeugen

Straßburg und die Reichsuniversität - Das Ahnenerbe und das Institut für wehrwissenschaftliche Zweckforschung - Täter, Mittäter und Zeugen - Wolfram Sievers - August Hirt - Bruno Beger - Die deutschen Tatbeteiligten und Zeugen - Die elsässischen Tatbeteiligten und Zeugen

D. Der chronologische Ablauf des Vorhabens »Schädelsammlung«

Der Vorschlag zur Begründung einer Schädelsammlung - Die Umsetzung des Plans beginnt - Das Verbrechen nimmt seinen Lauf - Niemand hat die Absicht, eine Skelettsammlung aufzubauen - Die Spuren des Verbrechens werden vernichtet - Die Nummern und die Namen

E. Beger-Prozess

F. Zusammenfassung

G. Versuch einer Ereignisrekonstruktion

H. Wer war wer

Quellen- und Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis, Personenregister, Danksagung
Der Anatom August Hirt ermordete im August 1943 im Konzentrationslager Natzweiler 86 Menschen. Deren Skelette wollte er in Straßburg in einem Museum ausstellen, um die von den Nationalsozialisten propagierte Minderwertigkeit der "jüdischen Rasse" zu demonstrieren. Diese Interpretation findet sich bis heute in den Geschichtsbüchern, nicht zuletzt, weil sie genau so von Angeklagten und Zeugen in den Nürnberger Prozessen gleichlautend bestätigt wurde. Doch dem Generalstaatsanwalt Fritz Bauer, der sich wie kein Zweiter für die Bestrafung von NS-Tätern eingesetzt hatte, kamen Zweifel. Er vermutete ein anderes Motiv und einen anderen Tathergang. Nach Bauers Auffassung mussten noch weitere Täter beteiligt gewesen sein. Doch Bauer verstarb kurz nachdem er 1968 die Anklageschrift seiner Behörde gegen weitere SS-Angehörige unterzeichnet hatte. Nach seinem Tod arbeitete das Gericht halbherzig.

Am Ende musste nicht ein einziger der Angeklagten in Haft. Das Buch zeichnet nun auf Grundlage vieler - teilweise bisher unbekannter - Quellen den tatsächlichen Verlauf des Verbrechens nach. Die Biographien und Motive der Täter, Beihelfer und Zeugen wurden akribisch recherchiert. Der Verdacht Fritz Bauers und seiner Mitarbeiter kann nun, nach einem halben Jahrhundert, bestätigt werden. Der Autor zeigt anhand zahlreicher Dokumente, dass das Motiv dieses unmenschlichen NS-Verbrechens noch viel zynischer und grausamer war als bisher bekannt. Er konnte zudem weitere Täter und das tatsächliche Ziel des Verbrechens ermitteln. Dieses Buch zeigt eindrücklich, zu welchen Grausamkeiten Wissenschaft ohne Menschlichkeit führen kann. Es dokumentiert nicht allein die furchtbaren Verbrechen von SS-Wissenschaftlern.

Es zeigt auch, wie geschickt viele dieser Täter ihre Spuren bis heute zu verbergen wussten. Dies konnte nur in einer Gesellschaft funktionieren, die bereit war, sich die haarsträubenden Entlastungsversuche gefallen zu lassen. Heute muss die Gesellschaft sich mit jenen Apologeten auseinandersetzen, die das Narrativ der Täter weiterhin verteidigen.

»Die Ernsthaftigkeit, mit der der große Jurist Fritz Bauer in seinem »letzten Fall« über Jahre hinweg gegen Bruno Beger ermittelte, um der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen, hat eine sachliche Debatte verdient und eine Auseinandersetzung mit den vorgelegten Dokumenten und Belegen.«
Julien Reitzenstein (»Zusammenfassung«)

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