Schinkels Brunnen und das Königsgrab an der Saar.

Eine Gedächtnisgeschichte und politische Affäre Preußens.
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Heinz-Dieter Heimann lehrte von 1994 bis 2015 als Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Potsdam. Er ist Mitglied führender wissenschaftlicher Gesellschaften, Historischer Kommissionen und Vereine, Herausgeber einschlägiger Handbücher und Publikationsreihen. Seine zahlreichen Veröffentlichungen gelten der Geschichte des europäischen Spätmittelalters sowie der vergleichenden Landes- und Kulturgeschichte, darunter »Die Habsburger - Dynastie und Kaisereiche« (Beck-Wissen) 6. Aufl., München 2021.
Welche Bedeutung ein mittelalterlicher Held für das Selbstverständnis moderner Gesellschaften besitzt, zeigt der Streit zwischen Patrioten, Monarchen sowie nationalen Eliten um den Besitz der Gebeine König Johanns von Böhmen (1296-1346) und um die Deutungshoheit über sein Grabmal. Begründet in den Folgen der Französischen Revolution endete dieser Streit nur vordergründig 1946. Die neue Deutung des Denkmalbrunnens und der Königsgrablege führen zu neuen Antworten über »Mittelalter« und »Moderne«.
A. Gedeutete Geschichte: Annäherungen
Mittelaltergegenwarten - Der Tod eines Königs
B. König Johann von Böhmen - Der Streit um seine Gebeine und Grablege im Europa der Dynastien: Eine Gedächtnisgeschichte und politische Affäre Preußens
»Sattelzeit« - Ein neues Zeitalter des Rittertums und die Aktualität des Mittelalters - Der patriotische Ritter und die Nähe Preußens im Westen - Der Ritter der Ritterlichkeit: Ein mittelaltergeschichtliches Ideal im Eisernen Zeitalter - Der dynastische Ahnherr und sein Zeugniswert für die Monarchie der Hohenzollern - Das Königsgrab als politisches Zeichen: Hohenzollernnahe Saar-Romantik und nationale Geltungsanstrengungen - »In Kastel wartet seit einem Jahrhundert einer auf uns.« Das politische Ende der Gedächtnisgeschichte als erinnerungsgeschichtlicher Neubeginn: 25. August 1946 - Dynamik und Dissens historischen Wissens: Johann von Böhmen unter dem Mikroskop und der erneuerte Denkmalbrunnen - Mittelaltergegenwart - eine Geschichte mit Zukunft: Was bleibt?
Ausgewähltes Quellen- und Literaturverzeichnis
Dank und Widmung, Sachregister
Kann ein mittelalterlicher Held die Bedeutung der Französischen Revolution für die Geschichte moderner Gesellschaften korrigieren? Deshalb stritten Patrioten, Monarchen sowie nationale Eliten seit dem frühen 19. Jahrhundert um den Besitz der Gebeine König Johanns von Böhmen (1296-1346) und um die Deutungshoheit über sein Grabmal. Die Stiftung eines Totengedächtnisses für diesen Ritter verband König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen, Karl Friedrich Schinkel und den luxemburgisch-deutschen Unternehmer Jean François Boch-Buschmann. Der Streit schrieb sich der Geschichte Preußens, der Hohenzollern sowie der deutsch-luxemburgisch-böhmischen Nachbarschaft ein. Er endete nur vordergründig 1946.

Im Zentrum des hier in seinen Denkmälern und Denkformen neu gedeuteten Helden-Mythos Johanns von Böhmen stehen dynastische Traditionen und aktualisierte »Mittelalter«-Vorstellungen als Merkmale moderner Geschichtskultur. Sie führen in eine neu erschlossene Erinnerungslandschaft in der Mitte Europas.

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