Jean-Philippe Baratier

oder die Vermarktung eines Wunderkindes.
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ISBN-13:
9783428184415
Veröffentl:
2022
Erscheinungsdatum:
12.01.2022
Seiten:
124
Autor:
Günter Berger
Gewicht:
136 g
Format:
187x117x10 mm
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Nach der Promotion in Klassischer Philologie in Köln (1971) und der Habilitation in Romanischer Literaturwissenschaft in Bielefeld (1979) lehrte Günter Berger von 1986-2012 an der Universität Bayreuth auf dem Gebiet der italienischen und französischen Literaturwissenschaft. Zu seinen wichtigsten Forschungsfeldern zählen die französische Aufklärung und der französisch-deutsche Kulturtransfer. In diesen Kontext gehören u.a. Buchpublikationen zur französischen Enzyklopädie (2013), zum Briefwechsel der Landgräfin Caroline von Hessen-Darmstadt mit Friedrich II. und Amalie von Preußen (2015) und Biographien der Herzogin Luise Dorothea von Sachsen-Gotha (2017, mit Bärbel Raschke) und der Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth (2018).
Wer war dieses »Schwabacher Wunderkind« Jean-Philippe Baratier (1721-1740)? Ein vom Vater extrem gefördertes und gefordertes Multi-Talent. Einer, der als Kind viele Sprachen beherrschte, als Jugendlicher auf unterschiedlichsten Wissensgebieten streitlustig publizierte. Einer, der in die Berliner Akademie als ihr jüngstes Mitglied aufgenommen wurde. Einer, der beachtliche Projekte zum damals hochaktuellen Problem der Längengradberechnung vorlegte. Aber auch einer, der am Ende gegen väterliche Autorität und religiöse Zwänge aufbegehrte.
Vater und Sohn Baratier in Schwabach

Wunderkinder allenthalben

François Baratier als Erzieher und Stratege der Vermarktung seines Sohnes

Jean-Philippe als Autodidakt

Die Werbetrommel wird weiter gerührt

Von Altdorf über Halle nach Berlin - und zurück nach Halle

Längengrad-Projekte: zwischen Erfolg und Enttäuschung

Fäden ziehen und Netze spannen: das Korrespondenznetz eines jungen Gelehrten

Briefthemen

Gelehrtenzeitschriften: Medien und Kanäle der Verbreitung von Wissen, Diskussionsforen von Erkenntnissen - und Marktplätze für Publicity

Der Weg in die Öffentlichkeit

Überwachen und strafen?

Irrlichterndes Genie oder fleißiger Schreibstubengelehrter?

Postmortale Vermarktung und Verwertung

Nachruhm
Bis heute gilt das »Schwabacher Wunderkind« Jean-Philippe Baratier (1721-1740) als vielseitig begabtes Universalgenie, das es dank seines Sprachtalents und seiner Fähigkeit, sich in kürzester Zeit in unterschiedlichste Wissensgebiete, von der Theologie über die Geschichte bis zur Astronomie einzuarbeiten, zu europaweiter Anerkennung brachte. Als Magister der Universität Halle und jüngstes Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften erregte Baratier schon als 14-Jähriger internationales Aufsehen als streitbarer Theologe und selbstbewusster Astronom, der wissenschaftlichen Akademien in London und Paris kühne Projekte zur Längengradberechnung vorlegte.

Dank der Erforschung unbekannten Archivmaterials kann diese Biographie das bislang geltende, seinem Vater geschuldete Bild eines aufgrund seiner Erziehung hochgebildeten, folgsamen, bis zum Tode gottesfürchtigen Sohnes revidieren: Baratier erscheint nunmehr als ein gegen erzwungene Frömmigkeit und patriarchale Autorität aufbegehrender junger Mann, den eigenständige wissenschaftliche Neugier ebenso antrieb wie das Bedürfnis zu Kommunikation und Verbreitung von Wissen.

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