Beschreibung:
Pluralismus kann im Kontext sozialwissenschaftlicher Bildung nur im Zusammenspiel der verschiedenen sozialwissenschaftlichen Teildisziplinen existieren, d.h. die Legitimität konkurrierender Ideen, alternativer methodologischer Zugänge und unterschiedlicher disziplinärer Interpretationen muss anerkennt werden. Welches aber sind die Vorzüge einer von Pluralismus geprägten sozialwissenschaftlichen Bildung? Worin liegen die Risiken monistischer Deutungsmuster? Weshalb droht der pluralistische Charakter sozialwissenschaftlicher Bildung verloren zu gehen, wenn die Trias der vormals gleichberechtigten Disziplinen Politik, Ökonomie und Soziologie innerhalb der sozialwissenschaftlichen Integrationsfächer »Politik und Wirtschaft«, »Gemeinschaftskunde«, »Sozialwissenschaften « etc. in Richtung ökonomischer Bildung verschoben wird? Und warum birgt die ausschließlich wirtschaftswissenschaftliche Fundierung ökonomischer Bildung die Gefahr von Monoperspektivität – und damit von Monismus? Diese und benachbarte Fragen sollen hier Antworten erfahren. Denn die Prinzipien des Pluralismus zu verkennen, hieße nicht nur, die Berufsethik sozialwissenschaftlicher Bildner/innen zu missachten, sondern auch, der sozialwissenschaftlichen Theorien-, Paradigmen- und Wertevielfalt den Boden zu entziehen.
I. Merkmale einer pluralistischen Anspruchshaltung in Wissenschaft und GesellschaftII. Theorien-, Paradigmen- und Wertevielfalt in der sozialwissenschaftlichen BildungIII. Universeller und universitärer Stellenwert pluralistischer PrinzipienIV. Multidisziplinarität statt disziplinistischer StrukturenV. Arbeitsweltorientierung im Dienste der Mehrheit statt Entrepreneurship Education im Interesse der MinderheitVI. Wer will was warum? Akteure und Interessen in der ökonomischen BildungVII. Notwendigkeit der Reflexion von AlternativenVIII. Chancen zur Belebung des pluralistischen PrinzipsLiteraturZum Autor