Freiem Leben, freiem Lieben bin ich immer treu geblieben

Mit einem Vorwort von Bahman Nirumand
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ISBN-13:
9783462500073
Veröffentl:
2023
Erscheinungsdatum:
05.10.2023
Seiten:
158
Autor:
Louise Aston
Gewicht:
174 g
Format:
189x123x17 mm
Serie:
7, Bibliothek der frühen Demokratinnen und Demokraten
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Louise Aston (1814-1871) war Schriftstellerin und lebte nach einer geschiedenen Ehe mit dem Fabrikanten Samuel Aston in Berlin. Ihr 'unsittliches Verhalten', wozu u.a. das Tragen von Männerkleidung oder das unverheirate Zusammenleben mit dem Schriftsteller Rudolph Gottschall gezählte wurde, führte zu einer Ausweisung aus Berlin. Daraufhin schrieb sie die Streitschrift »Meine Emanzipation, Verweisung und Rechtfertigung«, in der sie sich für die Gleichstellung und Selbstbestimmung der Frau aussprach. Im Revolutionsjahr 1848 schloss sie sich als freiwillige Pflegerin dem Schleswig-Holsteinischen Feldzug an und beteiligte sich während der Märzrevolution ebenso an Aufständen in Berlin. Nach erneuter Ausweisung aus den Städten Berlin und Bremen lebte sie im Russischen Kaiserreich, in Ungarn und Österreich, bis sie 1871 wieder nach Deutschland zurückkehrte und verarmt verstarb.Bahman Nirumand, Dr. phil., geboren 1936 in Teheran, studierte in Deutschland Germanistik, Philosophie und Iranistik. Danach arbeitete er als Dozent für Literaturwissenschaft an der Universität Teheran. Er geriet bald mit dem Schah-Regime in Konflikt und flüchtete 1965, um einer bevorstehenden Verhaftung zu entgehen. Sein 1967 erschienenes Buch Persien, Modell eines Entwicklungslandes oder Die Diktatur der Freien Welt hatte großen Einfluss auf die Studentenbewegung. 1979, kurz vor der Machtübernahme der Islamisten, kehrte er in den Iran zurück, musste jedoch nach dreijährigem Aufenthalt abermals ins Exil gehen, zunächst nach Paris, dann nach Berlin. Nirumand ist Autor zahlreicher Bücher, u. a. einer Khomeini-Biographie, Mit Gott für die Macht sowie der Titel Feuer unterm Pfauenthron und Sturm im Golf. Er schreibt regelmäßig für taz, NZZ und andere deutsche und internationale Blätter. 2001-2021 verfasste er den monatlichen Iran-Report der Heinrich-Böll-Stiftung.

Von den Behörden und dem Bürgertum verbannt: Louise Aston und ihr Kampf für die Freiheit

Für ihre männlichen wie auch für viele weiblichen Zeitgenossen war Louise Aston eine Provokation. Eine geschiedene Frau und alleinerziehende Mutter, die mit Männern in Gasthäuser geht, dort über Politik und Religion debattiert, in der Öffentlichkeit Zigarren raucht, die Ehe ein Zwangsinstitut nennt, sich zum Atheismus bekennt und die "freie Liebe" propagiert: eine deutsche George Sand.

Wo sie auftritt, sorgt sie für Aufsehen. "Ehrsame" Bürger beschweren sich über sie - bis die Behörden schließlich eingreifen und sie aus Berlin, ihrer Wahlheimat als Schriftstellerin, ausweisen. Dagegen - auch das ein Skandal - legt sie öffentlich Protest ein. In ihrem Bericht "Meine Emancipation" wie auch in ihren Romanen und Gedichten zeigt sich, dass ihr Verstoß gegen die "guten Sitten" das kleinere Übel war.

Sie rief zur Revolution auf, machte die Demokratie zu ihrer Sache. Es ging ihr nicht primär um "Selbstverwirklichung", das auch. Ihre Emanzipation war vielmehr Teil einer allgemeinen Befreiung aus den Zwängen der herrschenden feudalen und klerikalen Ordnung. Das machte sie für die Staatsmacht zu einer "höchst gefährlichen Person".

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