Lebenswege und Lektüren

Österreichische NS-Vertriebene in den USA und Kanada
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236x160x25 mm
Beschreibung:

Beatrix Müller-Kampel ist Professorin für Neuere Deutsche Literatur am Institut für Germanistik der Universität Graz. Ihre Forschungsschwerpunkte sind u. a. : Theater des 18. Jahrhunderts, Themen- und Figurengeschichte, Literatursoziologie.

Die 1992 gegründete Buchreihe ist interdisziplinär ausgerichtet; sie umfasst wissenschaftliche Monographien, Aufsatzsammlungen und kommentierte Quelleneditionen vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart.

Der Begriff deutsch-jüdische Literatur bzw. Kultur verweist auf Werke jüdischer Autoren in deutscher Sprache, insoweit jüdische Aspekte erkennbar sind. Aber auch das häufig vom Antisemitismus geprägte Judenbild nichtjüdischer Autoren wird zu einem Faktor der literarisch vermittelten deutsch-jüdischen Beziehungsgeschichte. Der Erforschung des gesamten Problemfelds bietet die Reihe ein angemessenes Forum.

Exklusives Verkaufsrecht für: Gesamte Welt.

Inhalt: Beatrix Müller-Kampel, Lebenswege und Lieblingslektüren österreichischer NS-Vertriebener in den USA und Kanada. - Interviews: Walter Herbert Sokel, ... das wäre der Tod. Und so erfand ich mir eine Person. - Peter Heller, Mit der Psychoanalyse in der rechten und dem Marxismus in der linken Hand. - Herbert Lederer, Mein kulturelles Erbe ist Wien. - Hans Eichner, Es sind die Menschen, die Heimat ausmachen. - Egon Schwarz, Ich wurde also ein Grenzgänger zwischen den Gebieten und Kontinenten. - Harry Zohn, Ich habe mir meine Muttersprache nicht vermiesen oder rauben lassen. - Dorrit Claire Cohn, Emigranten, alles Emigranten. - Ruth Klüger, Man lernt sich irgendwie ausbreiten in der eigenen Sprache. - Evelyn Torton Beck, Ich habe die ganze Sache irgendwie überlebt mit dem Lesen.

Was bewegte jene seit 1938 aus Österreich Vertriebenen, die sich in den Zufluchtsländern USA und Kanada beruflich der deutschsprachigen Literatur zuwandten, damit den ideellen Bodensatz der Täterkulturen Deutschland und Österreich in der fremden Heimat neu bestellten und dergestalt zu Mittlern wurden? Neben praktischen Erwägungen auch die Liebe zur Literatur: zu Kafka, Rilke, Werfel, Schnitzler, Stefan Zweig, deren literarische Welten ihnen mitunter wie die Wiedergewinnung einer besseren, humaneren Heimat erschien. Allerdings bleiben Argwohn und Zweifel gegen die deutsche Literaturwissenschaft (einer Disziplin, die schon während der 1920er Jahre an den Universitäten Deutschlands und Österreichs tatkräftig an der ideellen Nährung deutschnationaler und nationalsozialistischer Kulturideologie mitgewirkt hatte) stets virulent. Zugleich jedoch begehrt die analysierende Erinnerung an Literatur, Philosophie und Kunst dagegen auf, neben den ermordeten Verwandten und Freunden und dem geraubten Besitz auch noch all das zurücklassen zu müssen, worin man sich kulturell, ideell und emotional heimisch zu werden begonnen hatte. »Man konnte uns aus Östereich vertreiben, aber man konnte Österreich nicht aus uns vertreiben.« (Herbert Lederer)

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