Salzburger Bachmann Edition

»halten wir einander fest und halten wir alles fest!«. Der Briefwechsel Ingeborg Bachmann - Ilse Aichinger und Günter Eich
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ISBN-13:
9783518426173
Veröffentl:
2021
Erscheinungsdatum:
10.10.2021
Seiten:
379
Autor:
Ingeborg Bachmann
Gewicht:
464 g
Format:
201x125x36 mm
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Ingeborg Bachmann, geboren am 25. Juni 1926 in Klagenfurt, wurde durch einen Auftritt vor der Gruppe 47 als Lyrikerin bekannt. Nach den Gedichtbänden Die gestundete Zeit (1953) und Anrufung des Großen Bären (1956) publizierte sie Hörspiele, Essays und zwei Erzählungsbände. Malina (1971) ist ihr einziger vollendeter Roman. Bachmann starb am 17. Oktober 1973 in Rom.

Günter Eich wurde am 1.Februar 1907 in Lebus an der Oder geboren. In den ersten Kinderjahren wechselte die Familie häufig den Wohnort. 1922 Übersiedelung nach Leipzig, dort Besuch des Nikolai-Gymnasiums. Nach seinem Abitur begann er ein Studium der Sinologie in Berlin. Ab 1927 veröffentlichte Eich - teils unter Pseudonym - erste Gedichte und Texte. 1932 brach er sein Studium ab und fing eine Laufbahn als freier Schriftsteller bei der Zeitung eines Freundes an. 1933 begann er, Hörspiele (auch mehrteilig) für verschiedene deutsche Rundfunkanstalten zu schreiben.1939 wurde er zur Luftwaffe als Kraftfahrer und Funker einberufen. Bei einem Luftangriff 1943 auf Berlin gingen fast alle seine Manuskripte verloren. Nach dem Krieg veröffentlichte er weiter Gedichte, Prosa, Drehbücher, vor allem aber Hörspiele. 1947 wurde er Mitglied der Gruppe 47, deren ersten Preis er 1950 bekam. 1953 Heirat mit Ilse Aichinger. Es erschien die erste Sammlung von Hörspielen bei Suhrkamp. Verleihung des Hörspielpreises der Kriegsblinden. In den sechziger Jahren unternahm Eich als inzwischen renommierter und vielfach ausgezeichneter Verfasser von Hörspielen etliche Lesereisen mit anschließenden Aufenthalten unter anderem im Nahen Osten, Asien und Teile Nordamerikas. 1963 übersiedelte er nach Salzburg. 1968 erhielt er den Schiller-Gedächtnispreis des Landes Baden-Württemberg. 1967 nahm er an der letzten Tagung der Gruppe 47 teil. Am 20. Dezember 1972 starb Eich nach langjähriger Krankheit in Salzburg.

Ilse Aichinger wurde am 1. November 1921 in Wien geboren und verstarb am 11. November 2016 ebenda.
Dienstverpflichtung im Zweiten Weltkrieg. Ab 1945 Medizinstudium für fünf Semester. 1949/50 Lektorin beim Verlag S. Fischer in Wien. Ab 1951 Mitglied der 'Gruppe 47'. 1953 Heirat mit Günter Eich. Ab 1956 Mitglied der Akademie der Künste in Berlin. Mitglied des deutschen PEN-Zentrums. 1963 Übersiedlung nach Großgmain bei Salzburg. 1984 Übersiedlung nach Frankfurt am Main. Ab 1988 ständiger Wohnsitz in Wien.

Irene Fußl ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Literaturarchiv Salzburg und gemeinsam mit Uta Degner (in Nachfolge von Hans Höller) Gesamtherausgeberin der Salzburger Bachmann Edition. Forschungsschwerpunkte: Ilse Aichinger, Ingeborg Bachmann und Paul Celan.Hans Höller war bis 2012 Professor für Neuere Deutsche Literatur am Fachbereich Germanistik der Universität Salzburg und bis 2020 einer der Gesamtherausgeber der Salzburger Bachmann Edition. Er ist Verfasser zahlreicher Bücher zur zeitgenössischen Literatur, Mitherausgeber mehrerer Bände der Thomas-Bernhard-Werkausgabe und der Jean-Améry-Ausgabe.
Zum 100. Geburtstag Ilse Aichingers am 1. November 2021Ilse Aichinger und Ingeborg Bachmann: Dokumente einer FreundschaftDie Korrespondenz der beiden bedeutendsten österreichischen Autorinnen nach 1945

Ingeborg Bachmann und Ilse Aichinger haben sich im Wien der Nachkriegszeit kennengelernt. Zwei Frauen im männlich dominierten Literaturbetrieb, von unterschiedlicher Herkunft, mit grundlegend verschiedenen Erfahrungen in der NS-Zeit und mit gegensätzlichen Lebensentwürfen werden die bedeutendsten österreichischen Autorinnen nach 1945. Trotz der unvermeidlichen literarischen Konkurrenzsituation versuchen sie, ihre Freundschaft aufrechtzuerhalten.

Ihre Korrespondenz aus den Jahren 1949 bis 1962, in die auch Günter Eich als Ehemann Aichingers einbezogen ist, dokumentiert diesen prekären Versuch in rund 100 Briefen - 30 von Bachmann, 74 von Aichinger und Eich. Der auffallend familiäre Ton wird von Aichinger vorgegeben. Für sie, die nahe Verwandte durch die Shoah verlor und in Wien der Verfolgung ausgesetzt war, blieb die Familie das größte zu schützende Gut, in der Bachmann als »dritter Zwilling« und als »kleine Schwester« Günter Eichs ihren Platz erhält.

Dass diese Freundschaft trotz aller Bemühungen scheiterte, gehört zur Tragik, die sich in diesem Briefwechsel verbirgt und nur selten hervorbricht, in einem »Suchen, grundlos, krankhaft, nach dem Grund des Ausbleibens jeder Nachricht [...] mit dem Wunsch um ein Wort«.

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