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Globalisierte Hausarbeit

Au-pair als Migrationsstrategie von Frauen aus Osteuropa
 eBook
Sofort lieferbar | Lieferzeit: Sofort lieferbar I
ISBN-13:
9783531913513
Veröffentl:
2009
Einband:
eBook
Seiten:
259
Autor:
Sabine Hess
Serie:
Geschlecht und Gesellschaft
eBook Typ:
PDF
eBook Format:
Reflowable eBook
Kopierschutz:
Digital Watermark [Social-DRM]
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Während Au-pair offiziell als Kulturaustausch betrachtet wird, zeigt die Forschung, dass sich Au-pair in den letzten Jahren stark verändert hat: vor allem junge Frauen aus Osteuropa nutzen es als legale Einreisemöglichkeit; deutsche berufstätige Frauen, um die Versorgungsarbeiten an Dritte zu delegieren. Der Wandel von Au-pair wird dabei als paradigmatisch für eine zunehmende Feminisierung von Arbeit und Verantwortung verstanden, ausgelöst durch eine Reihe von Transformationsprozessen der ost- und westeuropäischen Gesellschaften. Sabine Hess zeigt hierdurch nicht nur eine Reorganisation von Arbeits- und Privatsphäre. Sie beobachtet auch die Entstehung feminisierter transnationaler Räume als kreative Reaktion auf die Lebensverhältnisse in Osteuropa und die Einwanderungspolitiken Westeuropas. Insofern verbindet die Autorin innovativ Transformations-, Migrations- und Hausarbeitsforschung unter einer transnationalen Perspektive.
1. 1. Unsichtbare Frauen? „Tod im gelobten Land“ titelte „Der Spiegel“ in seiner Januarausgabe 2003. In Bayern hatte sich ein junge Frau aus Rumänien im Alter von 21 Jahre erhängt. Doch nicht der Freitod an sich brachte Ramona Radulovici in die Schlagzeilen des Nachrichtenmagazins und im Anschluss in Reportagesendungen privater und - fentlich-rechtlicher Fernsehanstalten. Ebenso wenig war dies der Tatsache gesch- det, dass sie eine junge osteuropäische Migrantin war, die seit geraumer Zeit ohne Papiere in Deutschland arbeitete. Geschätzte 1,5 Millionen Migranten und Migr- tinnen arbeiten und leben ohne Aufenthaltsstatus in Deutschland, darunter viele aus Osteuropa. Die Lebensbedingungen in der „Illegalität“, das heißt vor allem ohne soziale, ökonomische und politische Rechte, produzieren ein Höchstmaß an - hängigkeit, Ausbeutbarkeit und Unsicherheit. Doch was mit ihnen passiert, ist den Zeitungen üblicherweise allenfalls eine Kurznachricht wert, wenn sie bei Razzien auf Baustellen, in Kneipen oder auf den Straßen Deutschlands verhaftet und ab- schoben werden. Was war also passiert, dass der Selbstmord Ramonas in einem Einfamilienhaus in einer ruhigen fränkischen Vorortsiedlung öffentlich verhandelt wurde? Die Unterüberschrift des „Spiegel“-Artikels verriet mehr: „In Bayern erhängte sich ein Au-pair-Mädchen nach schweren Misshandlungen. Ein neues Gesetz macht die jungen Frauen zum Freiwild. “ Quasi über Nacht wurde Au-pair zum Politikum und die Umstände, die Ramona den Freitod wählen ließen, zum Skandal.
Einführung.- Aufbrüche.- Wege und Stationen.- Am Arbeitsplatz „Privathaushalt “.- Orientierungen im transnationalen Raum.
1. 1. Unsichtbare Frauen? „Tod im gelobten Land“ titelte „Der Spiegel“ in seiner Januarausgabe 2003. In Bayern hatte sich ein junge Frau aus Rumänien im Alter von 21 Jahre erhängt. Doch nicht der Freitod an sich brachte Ramona Radulovici in die Schlagzeilen des Nachrichtenmagazins und im Anschluss in Reportagesendungen privater und - fentlich-rechtlicher Fernsehanstalten. Ebenso wenig war dies der Tatsache gesch- det, dass sie eine junge osteuropäische Migrantin war, die seit geraumer Zeit ohne Papiere in Deutschland arbeitete. Geschätzte 1,5 Millionen Migranten und Migr- tinnen arbeiten und leben ohne Aufenthaltsstatus in Deutschland, darunter viele aus Osteuropa. Die Lebensbedingungen in der „Illegalität“, das heißt vor allem ohne soziale, ökonomische und politische Rechte, produzieren ein Höchstmaß an - hängigkeit, Ausbeutbarkeit und Unsicherheit. Doch was mit ihnen passiert, ist den Zeitungen üblicherweise allenfalls eine Kurznachricht wert, wenn sie bei Razzien auf Baustellen, in Kneipen oder auf den Straßen Deutschlands verhaftet und ab- schoben werden. Was war also passiert, dass der Selbstmord Ramonas in einem Einfamilienhaus in einer ruhigen fränkischen Vorortsiedlung öffentlich verhandelt wurde? Die Unterüberschrift des „Spiegel“-Artikels verriet mehr: „In Bayern erhängte sich ein Au-pair-Mädchen nach schweren Misshandlungen. Ein neues Gesetz macht die jungen Frauen zum Freiwild. “ Quasi über Nacht wurde Au-pair zum Politikum und die Umstände, die Ramona den Freitod wählen ließen, zum Skandal.

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