Rechtsprechung als Politik

Der Beitrag des Bundesarbeitsgerichts zur Entwicklung der Arbeitsbeziehungen in Deutschland. Habilitationsschrift
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Britta Rehder war wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Köln, und ist heute Professorin für Politikwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum.
Schriften aus dem Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Köln
Gerichte treffen politische Entscheidungen. Folglich kann Rechtsprechung als politischer Prozess untersucht werden, in dem InteressenIdeen und Machtressourcen eine Rolle spielen. Britta Rehder untersucht den Beitrag des Bundesarbeitsgerichts zur Entstehung und Entwicklung des deutschen Tarifrechts und illustriert, wie sich zentrale Rechtsnormen im historischen Zeitverlauf wandeln und mit welchen Mitteln dieser Wandel initiiert und durchgesetzt wird.
InhaltVorwort ................................................................................................................... 11Kapitel 1Einleitung .............................................................................................................. 131.1 Epistemische Gemeinschaften und institutioneller Wandel ................... 161.1.1 Akteurkonzepte und institutionelle Kontingenz im Neo-Institutionalismus ............................................................... 201.1.2 Kognitionen als Akteurkonstruktionen ......................................... 231.2 Schleichender Institutionenwandel: Institutionelle Absorption ............ 261.3 Analytischer Ansatz und Aufbau der Arbeit ............................................ 29Kapitel 2Gerichte als politische Akteure: Stiefkinder derdeutschen Politikwissenschaft ......................................................................... 332.1 Institutioneller Kontext als Erklärungsvariable für die Defi ziteder deutschen Gerichtsforschung? ............................................................. 372.2 Von der Klassenjustiz zur Steuerungstheorie: Gerichte in derdeutschen Politikwissenschaft ..................................................................... 452.3 Fazit ................................................................................................................. 53Kapitel 3Do Real Actors Play Games? Grundzüge eineswissensbasierten Akteurzentrierten Institutionalismuszur Analyse tarifrechtspolitischer Entscheidungen .................................. 553.1 Akteurzentrierter Institutionalismus und Wissen .................................... 583.2 Juristen als epistemische Gemeinschaften ................................................ 653.3 Akteure, Institutionen und Situationen in der Tarifrechtspolitik .......... 713.3.1 Der institutionelle Kontext .............................................................. 723.3.2 Die Akteurkonstellation: Vielfalt und Heterogenität ................... 773.3.3 Policy-Netzwerke und Policy Communities .................................. 843.3.4 Handlungsorientierungen: Zum Problemlösungsbiasdes Akteurzentrierten Institutionalismus (AZI) ........................... 863.3.5 Handlungssituation ........................................................................... 883.4 Fazit ................................................................................................................. 90Kapitel 4Gescheiterte Institutionalisierung: Tarifgedankeund Günstigkeitsprinzip (1900 bis 1945) .................................................... 934.1 Die Etablierung des Tarifvertragsrechts in Deutschland vomKaiserreich bis zur Weimarer Republik (1900 bis 1918) ......................... 944.1.1 Die Formierung zweier epistemischer Gemeinschaften:»Bürgerliches Recht« gegen »Arbeiterrecht« ................................. 954.1.2 Die proaktive Rolle der arbeitsrechtlichen Gemeinschaftbei der Schaffung der Tarifvertragsverordnung 1918 ................ 1024.1.3 Die Etablierung des Günstigkeitsgedankens im Tarifrecht ...... 1114.2 Die Entwicklung des Tarifrechts in der Weimarer Republik(1918 bis 1933) ............................................................................................ 1164.2.1 Die Erweiterung und Heterogenisierung der epistemischenGemeinschaft ................................................................................... 1174.2.2 Die Formierung des neuen Politikfeldes »Tarifrechtspolitik«und die wachsende Distanz zwischen Arbeitsrechtswissenschaftund Freien Gewerkschaften .......................................................... 1254.2.3 Die Distanz eskaliert: Der Konfl ikt um dasArbeitsgerichtsgesetz ...................................................................... 1344.2.4 Die schrittweise Transformation des Tarifrechtsdurch die Rechtsprechung ............................................................. 1434.3 Die Entwicklung des Tarifrechts im Nationalsozialismus(1933 bis 1945) ............................................................................................ 1574.3.1 Die Neuformierung des Politikfeldes: Staatszentriertesstatt kollektives Arbeitsrecht ......................................................... 1584.3.2 Die gewaltsame Homogenisierung (und dieAnpassungsfähigkeit) der epistemischen Gemeinschaft ........... 1624.4 Gescheiterter Versuch des institutional layering: Tarifgedankeund Günstigkeitsprinzip (1900 bis 1945) ................................................ 170Kapitel 5Erfolgreiche Institutionalisierung:Ordnung statt Freiheit - Tarifvertrag und Günstigkeitsprinzipim Wirtschaftswunder (1945 bis 1965) ...................................................... 1755.1 Die Kontinuität der epistemischen Gemeinschaft ................................ 1765.2 Die Neuordnung des Politikfeldes: Die Schaffung desTarifvertragsgesetzes .................................................................................. 1865.3 Die Schaffung des Bundesarbeitsgerichts:Alte Konfl ikte - neue Koalitionen ........................................................... 1955.4 Das Günstigkeitsprinzip im Wirtschaftswunder .................................... 2055.4.1 Günstigkeitsprinzip und öffentlicher Dienst:Die Kontroverse zwischen Bundesarbeitsgerichtund Bundesverwaltungsgericht ..................................................... 2155.4.2 Günstigkeitsprinzip in der Privatwirtschaft: Die Sicherungder Tarifhoheit durch das Bundesarbeitsgericht ........................ 2215.4.3 Schließungsprozesse der epistemischen Gemeinschaftim Bundesarbeitsgericht nach innen und außen ........................ 2285.5 Gelungenes institutional layering: Die Institutionalisierungder epistemischen Gemeinschaft nach 1945 .......................................... 238Kapitel 6Schleichende Absorption: Freiheit statt Ordnung?Das Günstigkeitsprinzip unter wirtschaftlichen Krisenbedingungen(1965 bis 2005) ................................................................................................... 2416.1 Der schleichende Zerfall der epistemischen Gemeinschaft .................. 2436.1.1 Der Wachstumseffekt ...................................................................... 2456.1.2 Der Segmentations- und Differenzierungseffekt ........................ 2486.1.3 Der Polarisierungseffekt ................................................................. 2556.1.4 Integrationsversuche durch die Arbeitsgerichtsbarkeit .............. 2646.2 Die schleichende Entflechtung der Policy Community ......................... 2676.2.1 Justizpolitische Liberalisierung und die Entfremdungzwischen Arbeitsverwaltung und Arbeitsgerichten ..................... 2676.2.2 Der Rückzug der Arbeitsminister aus demRichterwahlausschuss ...................................................................... 2736.3 Der Einzug des Pluralismus ins Bundesarbeitsgericht ........................... 2806.4 Das Günstigkeitsprinzip unter Krisenbedingungen ............................... 2936.4.1 1966 bis 1968: Die neue Rechtsprechung desBundesarbeitsgerichts zu den Effektivklauseln ........................... 2936.4.2 Die 1980er Jahre: Der schrittweise Rückzug vomOrdnungsprinzip .............................................................................. 2986.4.3 Die 1990er Jahre: Das »Neue Arbeitsrecht« unddas Günstigkeitsprinzip ................................................................... 3096.5 Fazit ............................................................................................................... 323Kapitel 7Der Wandel des deutschen Tarifrechts: Aufstieg und Niedergangeiner epistemischen Gemeinschaft ............................................................... 3257.1 Absorption als Mechanismus des institutionellen Wandels .................. 3257.2 Der Beitrag des Bundesarbeitsgerichts zum Werden und Wandeldes koordinierten Kapitalismus deutscher Prägung ............................... 3307.3 Der Einfluss epistemischer Gemeinschaften auf politischeEntscheidungen und den Wandel von Institutionen .............................. 331Anhang .................................................................................................................. 335Tabellen und Abbildungen ................................................................................. 363Literatur und Quellen .......................................................................................... 365
Gerichte treffen politische Entscheidungen. Folglich kann Rechtsprechung als politischer Prozess untersucht werden, in dem Interessen, Ideen und Machtressourcen eine Rolle spielen. Britta Rehder untersucht den Beitrag des Bundesarbeitsgerichts zur Entstehung und Entwicklung des deutschen Tarifrechts und illustriert, wie sich zentrale Rechtsnormen im historischen Zeitverlauf wandeln und mit welchen Mitteln dieser Wandel initiiert und durchgesetzt wird.

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