Private Vorsorge als Illusion

Rationalitätsprobleme des neuen deutschen Rentenmodells
 Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
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ISBN-13:
9783593502144
Veröffentl:
2014
Einband:
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
Seiten:
317
Autor:
Ingo Bode
Gewicht:
394 g
Format:
214x140x18 mm
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Ingo Bode ist Professor für Sozialpolitik am Institut für Sozialwesen der Universität Kassel. Felix Wilke, Dipl.-Soz., ist dort wissenschaftlicher Mitarbeiter.
Seit der Jahrtausendwende gilt private Vorsorge als fester Bestandteil des deutschen Rentensystems. Aber regiert in diesem System die Vernunft? Oder ist die Vorstellung, hier sei ein objektiv notwendiger, politisch konsequenter und zukunftsweisender Pfad eingeschlagen worden, nicht vielmehr eine große Illusion? Das Buch beleuchtet Ungereimtheiten in der sozialpolitischen Architektur des Systems, seiner wirtschaftswissenschaftlichen Begründung sowie seiner praktischen Handhabung durch die Bürgerinnen und Bürger und kommt zu folgendem Ergebnis: Der Systemumbau war weder politisch noch ökonomisch zwingend und die Erwartung, breitere Bevölkerungsschichten würden sich selbst ein auskömmliches Dasein im Alter verschaffen, erscheint empirisch fragwürdig. Die gesellschaftliche Organisation des Ruhestands ist so nicht nachhaltiger geworden, sondern unruhiger und weniger egalitär.
Inhalt

I. Einleitung9

II. Alterssicherung im Wandel19
1. Die gesetzliche Rentenversicherung auf Sparflamme20
2. Mit der zweiten Säule zu alter Stärke?26
3. Die dritte Säule als Wanderbaustelle33
4. Fazit: Auf dem Pfad der De-Kollektivierung41

III. Ein politisch rationaler Paradigmenwechsel?43
1. Illusion 1: Reformen aus gemeinsamer Einsicht in das Notwendige45
2. Illusion 2: Ein klarer Pfadwechsel auf gerader Strecke61
2.1 Die Rekonstruktion der 'Sinnbasis' des neuen Rentenmodells: Unser Analyseansatz65
2.2 Die offizielle 'Sinnbasis' des deutschen Reformmodells im Wandel70
2.3 Das neue Rentenmodell als Gegenstand der öffentlichen Debatte84
3. Fazit: Rentenpolitik ohne klares Visier95

IV. Umbau als Gebot der ökonomischen Vernunft?98
1. Illusion 3: Eine Volkswirtschaft kann sparen100
1.1 Sparen durch mehr Wachstum?104
1.2 Sparen mit Hilfe aus dem Ausland?111
2. Illusion 4: Ein Kapitaldeckungsverfahren ist sicher (und dann kam die Finanzkrise)114
3. Fazit: 'Rentenökonomie' mit leidigen Nebenwirkungen119

V. Vorsorge als Privatgeschäft? Die soziale Praxis privater Alterssicherung123
1. Der Mainstream in der aktuellen Forschung124
1.1 Deskriptive Studien und die Rolle ökonomischer Anreize126
1.2 Komplexere Erklärungsansätze und deren empirische Grundlage129
2. Individuelle Vorsorge als sozialer Prozess - Der soziologische Blick133
2.1 Die Relevanz sozialer Einbettung134
2.2 Auf der Suche nach Orientierung: Vorliegende Befunde142
3. Illusion 5: Nur das Individuum zählt - Ein Zwischenfazit zum Stand der Forschung153
4. Unsere Studie: Ausgangsposition und Untersuchungsdesign155
4.1 Datengrundlagen und Analysetechniken155
4.2 Auswertungsstrategie im Rahmen eines Mixed-Method-Designs174
5. Qualitative Befunde177
5.1 Der Orientierungsprozess im sozialen Umfeld179
5.2 Orientierung durch Medien?187
5.3 Anbieterberatung im Orientierungsprozess189
5.4 'Vorsorgertypen' - Die Vielfalt im Zusammenspiel203
5.5 Zusammenfassung der qualitativen Befunde212
6. Auf dem Weg zu einer quantitativen Analyse: Elf Hypothesen214
6.1 Hypothesen zum Orientierungsprozess215
6.2 Hypothesen zum Einfluss sozialer Einbettung auf die Vorsorgeentscheidung218
7. Quantitative Befunde220
7.1 Die Verbreitung der Riester-Rente221
7.2 Die Stellung von Planung und Marktsondierung im Vorsorgeprozess235
7.3 Orientierung jenseits des Marktes - Die soziale Einbettung der Vorsorgepraxis240
7.4 Der Zusammenhang zwischen sozialer Orientierung und Vorsorgeumfang266
7.5 Zusammenfassung der quantitativen Befunde269
8. Auf verschlungenen Pfaden zur Vorsorge271
9. Illusion 6: Alles nur eine Frage des Wissens und des Geldes - Ein Fazit zu unserer empirischen Studie281

VI. Private Vorsorge 'ohne Ende'?284

Abbildungen287
Tabellen289
Literatur290
Anhang313
Variablenbeschreibungen quantitative Auswertungen313
Leitfaden halbstrukturierte Interviews316
Leitfaden Experteninterviews317
Seit der Jahrtausendwende gilt private Vorsorge als fester Bestandteil des deutschen Rentensystems. Aber regiert in diesem System die Vernunft? Oder ist die Vorstellung, hier sei ein objektiv notwendiger, politisch konsequenter und zukunftsweisender Pfad eingeschlagen worden, nicht vielmehr eine große Illusion? Das Buch beleuchtet Ungereimtheiten in der sozialpolitischen Architektur des Systems, seiner wirtschaftswissenschaftlichen Begründung sowie seiner praktischen Handhabung durch die Bürgerinnen und Bürger und kommt zu folgendem Ergebnis: Der Systemumbau war weder politisch noch ökonomisch zwingend und die Erwartung, breitere Bevölkerungsschichten würden sich selbst ein auskömmliches Dasein im Alter verschaffen, erscheint empirisch fragwürdig. Die gesellschaftliche Organisation des Ruhestands ist so nicht nachhaltiger geworden, sondern unruhiger und weniger egalitär.

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