Falsche Freunde

War die Aufklärung wirklich die Geburtsstunde der Moderne?
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ISBN-13:
9783593504742
Veröffentl:
2015
Seiten:
231
Autor:
Andreas Pecar
Gewicht:
299 g
Format:
215x140x15 mm
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Andreas Pecar ist Professor für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Halle-Wittenberg. Damien Tricoire ist dort wissenschaftlicher Mitarbeiter.
Dass die Aufklärung die Gründungszeit der Moderne gewesen sei, wird immer wieder behauptet, so jüngst nach den Pariser Attentaten gegen "Charlie Hebdo". Doch stimmt das wirklich? Haben die Aufklärer unsere heutigen Vorstellungen von Demokratie und Toleranz, von Menschenrechten, von der Gleichheit zwischen den Geschlechtern oder zwischen den Völkern tatsächlich vertreten? Oder haben sie, wie prominente Aufklärungskritiker behaupten, den modernen Rassismus, Sexismus und Kolonialismus erfunden?
"Falsche Freunde" ist eine Streitschrift, die mit der gängigen Sicht aufräumt, wonach die Aufklärung die modernen westlichen Wertvorstellungen hervorgebracht habe. In sechs Kapiteln etwa zu den Toleranz-, Rasse- oder Geschlechterkonzeptionen illustrer Geistesgrößen bieten die beiden Autoren eine erfrischend neue Lektüre berühmter Schriften an. Sie zeigen, dass die Aufklärung des 18. Jh. uns viel fremder ist als wir gewöhnlich annehmen - aber auch viel überraschender.
Inhalt
Vorwort9
Einleitung: Propheten der Moderne?11
Auf der Suche nach dem Ursprung der Moderne11
Die Aufklärer und ihr Geltungsanspruch27
Der Blick zurück nach vorn: Fortschritt und Aufklärung37
Fortschritt und Genie37
Innovation oder Traditionsstiftung?45
Offene Zukunft?46
Geschichte als Zivilisationsprozess50
Für eine dritte Reformation: Die Religions- und Toleranzdebatte63
Vernunftreligion oder religiöse Toleranz?63
Ein Pluralismus der Bekenntnisse?67
Materialismus und religiöse Toleranz78
"Ad maiorem Dei gloriam": Rassentheorien der Aufklärer83
Von Sklaven und Affen: Rassentheorien in der Plantagenkolonie87
Rassentheorien und vormoderne Weltbilder91
Aufklärerische Scholastik101
Die Befreiung der Weißen: Der Abolitionismus105
Menschen- oder Bürgerrechte? 110
Die göttliche Strafe abwenden113
Frankreich ist keine Despotie:
Sklavereikritik ohne Abolitionismus116
Natur, Moral und Nutzen: Die Geburt des aufklärerischen Abolitionismus121
Sklaven für sklavenlose Kolonien: Abolitionismus und imperiale Bestrebungen125
Die patriotische Geschichte beider Indien: Auf der Suche nach neuen Kolonien129
Der philosophe und die glücklichen Tiere130
Schwarze Legende, weiße Legenden134
Patrioten in Übersee138
Von Ministern und philosophes:
Die Erziehung zur patriotischen Tugend144
Antikoloniale Passagen?146
Und (nebenbei) schuf der Mann das Weib: Frauenbilder153
Naturalisierung und klassischer Republikanismus157
Gab es eine "querelle des femmes"?160
Bürger zweiter Klasse167
Epilog: Die Cacouacs am Versailler Hof
oder Was war Aufklärung?173
Anmerkungen183
Quellen- und Literaturverzeichnis211
Quellen211
Forschungsliteratur214
Dass die Aufklärung die Gründungszeit der Moderne gewesen sei, wird immer wieder behauptet, so jüngst nach den Pariser Attentaten gegen »Charlie Hebdo«. Doch stimmt das wirklich? Haben die Aufklärer unsere heutigen Vorstellungen von Demokratie und Toleranz, von Menschenrechten, von der Gleichheit zwischen den Geschlechtern oder zwischen den Völkern tatsächlich vertreten? Oder haben sie, wie prominente Aufklärungskritiker behaupten, den modernen Rassismus, Sexismus und Kolonialismus erfunden?»Falsche Freunde« ist eine Streitschrift, die mit der gängigen Sicht aufräumt, wonach die Aufklärung die modernen westlichen Wertvorstellungen hervorgebracht habe. In sechs Kapiteln etwa zu den Toleranz-, Rasse- oder Geschlechterkonzeptionen illustrer Geistesgrößen bieten die beiden Autoren eine erfrischend neue Lektüre berühmter Schriften an. Sie zeigen, dass die Aufklärung des 18. Jh. uns viel fremder ist als wir gewöhnlich annehmen - aber auch viel überraschender.

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