innenseiten des kriegs

 Paperback
Print on Demand | Lieferzeit: Print on Demand - Lieferbar innerhalb von 3-5 Werktagen I
Gewicht:
318 g
Format:
190x125x20 mm
Beschreibung:

Aicher, OtlOtl Aicher (1922-1991) war Mitbegründer und von 1962 bis 1964 Rektor der Hochschule für Gestaltung in Ulm. Berühmt wurde er durch das von ihm entwickelte Erscheinungsbild der Olympischen Spiele von 1972 in München. Nicht weniger stilbildend waren seine Arbeiten für die visuellen Erscheinungsbilder von Unternehmen wie Braun, Lufthansa, ZDF, WestLB und Bulthaup.
der erste sonntag. kein antifaschist. der lebensraum. das verseuchte denken. der lehrer waser. die bestie. einzelgänger. christentum. anfang einer freundschaft. die klasse. eltern. training. freunde. über freundschaften hinaus. ein klassenkamerad. männerorden. der eid. wildschweinbraten. sophie in münster. wer ist gott? modelle und große worte. nachspiel. mein dienstplan. ende einer kindheit. paulus. napoleon. unsere sprache. das vierte rom. moses und lenin. entfernung von der truppe. das koppelschloß. offizier. kriegsbeute. umkehr. maskenball in grusinien. sterben. gärten der patriarchen. mosdok. ein gefreiter. die hierarchie eines lazaretts. stalino. ausgestoßen. oberbefehl. sophie in bad hall. braunau und linz. republikaner. wird es eine revolution geben? die gespaltene person. hauptbahnhof münchen. kunst und unterdrückung. eine buchhandlung. machtstaat und utopie. vaterland. denken im zorn. menschenwürde. politik und architektur. übungen. tribut. kertsch. heroische landschaften. achilles und tomate. sklavenzivilisation. spiegel. stolz und flüchtigkeit. gabe an das meer. zugverkehr. herrenrasse. die oberleutnants. ideologie und funktion. auch ich brauche siege. truppenbewegung. rotbuchen. frontsoldat. militärische niederlage. baden gehen. die geputzte uniform. geburtstag. der arme vogel. endstation eisenbahn
dies ganz außergewöhnliche buch beschreibt, wie es trotz allem möglich war, sich im deutschland der kriegs- und nazizeit freiheit und selbstachtung zu bewahren. schon für den mittelstufen-gymnasiasten aicher, jahrgang 1922, stand fest, daß er mit der hitlerei nichts zu tun haben wollte; so verweigerte er den beitritt uir hitlerjugend, weswegen er sein abitur nicht ablegen durfte. zwar konnte er dem wehrdienst nicht entgehen, aber er schafft es, unkorrumpiert von machtwahn und immun gegen die faszination durch den krieg, moralisch unbeschädigt aus den schreckensjahren hervorzugehen, auch deswegen, weil er sich gewissermaßen klein machte, sich weigerte, offizier zu werden. otl aicher hat diese aufzeichnungen vierzig jahre nach kriegsende publiziert. möglicherweise auch deshalb, weil er manche fehlentwicklung in dieser republik ausmachte. jedenfalls wollte er, wie es im buch heißt, »zu denen gehören, auf deren gesinnung verlaß ist, die im aushalten und durchstehen von geschichte gelernt haben, vor sich selbstachtung haben zu können«. in einer zeit, in der neuerdings die soldaten eine besondere ehre zugesprochen bekommen sollen und die bundeswehr als werkzeug der politik für auslandseinsätze benützt wird, ist dies buch aktuell und wichtig. die nachwachsende generation kann darin viele bedenkenswerte reflexionen finden. zum beispiel: »wer sich mit der opposition im kopf zufrieden gibt, zieht sich in die bürgerliche unverbindlichkeit zurück. und trocknet darin aus.« ein buch gegen das austrocknen.

Kunden Rezensionen

Zu diesem Artikel ist noch keine Rezension vorhanden.
Helfen sie anderen Besuchern und verfassen Sie selbst eine Rezension.