Der Blinde Dichter

Roman. Aus d. Span. v. Carina von Enzenberg, Originaltitel:Poeta Ciego
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Gewicht:
268 g
Format:
210x135x32 mm
Beschreibung:

Mario Bellatin wurde 1960 in Mexiko geboren, wo er heute nach Stationen in Peru und Kuba lebt. Er studierte unter anderem Theologie und leitet ein literarisches und philosophisches Kolleg. Bellatin erhielt den renommierten Literaturpreis »Premio Xavier Villauratia« und weitere Auszeichnungen und gilt als einer der bedeutendsten Gegenwartsautoren Lateinamerikas. Die lateinamerikanische Presse bezeichnet ihn als »el narrador del mal«. Bellatin ist ein glänzender Stilist, der in leidenschaftsloser Härte die Krankheitssymptome unserer Epoche aufzeichnet und die Diagnose der Condition humaine stellt. 2001 erschien in der Frankfurter Verlagsanstalt sein Kurzroman »Der Schönheitssalon«, im September 2002 folgte »Der Blinde Dichter«.
In diesem Roman erzählt Mario Bellatin die Geschichte einer Sekte, die sich um einen Guru gegründet hat. Bellatin entlarvt eine fiktive, äußerst gefährliche religiöse Bewegung, die zwar von Jahr zu Jahr immer mehr Zulauf von fanatischen Anhängern erhält, hinter deren vordergründiger Heilslehre sich in Wahrheit jedoch ein Mosaik des Grauens verbirgt - hinreißend absurd, mitreißend kaltblütig und äußerst scharfsichtig.
Mario Bellatin erzählt in seinem Buch »Der Blinde Dichter« vom Leben eines Sektengründers, des Blinden Dichters, der schon in jungen Jahren zum Mythos, zu einer prophetischen Lichtgestalt, zum Guru aufsteigt.Als Säugling angeblich auf wundersame Weise von Fischern aus einem Körbchen auf offener See gerettet, er erweckt er schon als Kind Aufmerksamkeit. Denn er ist blind und weiß Rat für die Bewohner seines Dorfes. Nach einer langen Wanderschaft kommt er in eine Stadt, wo er nach dem Vorbild der Pfadfinder, deren ebenso straffe wie simple Organisationsform er übernimmt, eine »Bruderschaft« gründet. Glaubensgrundlagen und Ordensregeln der Gemeinschaft hat er während seiner Wanderschaft in seinem KLEINEN HEFT DER SCHWER ZU ERKLÄRENDEN DINGE aufgezeichnet. Obwohl diese meist in Gedichtform gehaltenen Gedanken und Maximen an Aberwitz und Absurdität wohl nicht zu überbieten sind, wird das Heft zur »Heiligen Schrift« der Glückseligkeit verheißenden Sekte, die so zwar von Jahr zu Jahr mehr Zulauf von fanatischen Anhängern erhält und durch manipulierende Erziehungsmethoden an Macht gewinnt, vor den Augen der Leser aber fortschreitend demaskiert wird.

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