Kulturkritik zwischen Deutschland und Frankreich (1890¿1933)

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Beschreibung:

Olivier Agard ist Maître de Conférences für Germanistik an der Université Paris IV-Sorbonne. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Ideengeschichte des 20. Jahrhunderts in den deutschsprachigen Ländern.
Barbara Beßlich ist Professorin am Germanistischen Seminar der Universität Heidelberg. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen Literatur und Geschichte vom 18.-21. Jahrhundert, Narratologie, Klassische Moderne sowie Kulturkritik.
Ausgangspunkt dieses Bandes ist die Feststellung, dass Kulturkritik nicht nur ein Produkt nationaler Sonderbarkeit darstellt, sondern sich diverse kulturkritische Strömungen in Deutschland gerade im Kulturtransfer und in der Auseinandersetzung mit französischen Entwicklungen herausgebildet haben.
Inhalt: Theo Jung: Eine «Klage, die so alt ist, als die Geschichte»? Dimensionen des Wandels im Diskurs der modernen Kulturkritik - Aurélien Berlan: Die Intensität der Kulturkritik in Deutschland. Ein komparativer Ansatz - Olivier Agard: Deutsch-französische Kritik an der «religion de l'humanité» am Anfang des 20. Jahrhunderts - Katharina Grätz: «Die Neger erobern Europa». Primitivismus und Kulturkritik in der urbanen Moderne - Pascale Roure: Kyniker der Gegenwart. Fritz Mauthner zur literarischen Moderne in Frankreich und Deutschland - Daniel Azuélos: Walther Rathenau und Julien Benda. Zwei Exponenten einer fortschrittlichen Kulturkritik - Béatrice Poulain-Golkar: Von der Politik zur Poetik. Hesses Kulturkritik im deutsch-französischen Dialog - Manfred Gangl: Philosophische Anthropologie und Kulturkritik - Gilbert Merlio: Biologisierung und Politisierung der Kulturkritik im deutsch-französischen Austausch. Gobineaus Rezeption in Deutschland - Gangolf Hübinger: Französische Autoren im Verlag von Eugen Diederichs. Kulturkritische Impulse vor dem Ersten Weltkrieg - Philipp Redl: Bergson im George-Kreis - Mittler und Wege - Christian E. Roques: Argumente von außen. Die französischen Wurzeln der Schmitt'schen Romantikkritik - Franziska Feger: Antikerezeption als kulturkritische Präventionsmaßnahme. Julian Apostata im Werk Felix Dahns - Bernhard Walcher: Mit Arnold Böcklin und Hans Thoma gegen Frankreich. Kunstkritik als Kulturkritik in Henry Thodes Heidelberger Vorlesungen (1905) - Jan Andres: Erfundene Tradition als Legitimation. Die Anthologie Deutsche Dichtung von George und Wolfskehl - Cristina Fossaluzza: Der Dichter und der Deuter. Poesie und Kulturkritik im Dialog zwischen Hofmannsthal und Pannwitz - Olivier Agard: Max Scheler und der katholische Modernismus - Guillaume Plas: «Ontologische Entwurzelung» und die heilende Kraft der Naturkontemplation. Über eine phänomenologische Kulturkritik der Phänomenologie - François Prolongeau: Martin Bubers und Franz Rosenzweigs Bibelübersetzung in kulturkritischer Hinsicht - Céline Jouin: Schmitt und Pascal. Das Herz und die Entscheidung.
Kulturkritik ist oft als ein spezifisch deutsches Phänomen beschrieben worden. Seit Sterns Studie über "Kulturpessimismus als politische Gefahr" war das Augenmerk vermehrt auf die Nähe zum Nationalismus gerichtet. Seitdem verblieb die deutsche Kulturkritik im Generalverdacht teleologischer Verbindung zum Nationalsozialismus und wurde oft mit überspannter nationalistischer Ideologie gleichgesetzt. Jedoch lässt sich die Entwicklung der Kulturkritik auch als eine Kontaktgeschichte zwischen den Nationen perspektivieren. Dass Kulturkritik nicht nur ein Produkt nationaler Eigenbrötelei ist, sondern sich diverse kulturkritische Strömungen in Deutschland gerade in der Auseinandersetzung mit französischen Entwicklungen herausgebildet haben, ist der Ausgangspunkt des vorliegenden Bandes.

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