François Conrad studierte in Bamberg und Prag und wurde in Luxemburg promoviert. Er ist als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Seminar der Leibniz Universität Hannover tätig. Seine Forschungsschwerpunkte sind Phonetik/Phonologie, Sprachvariation, Soziolinguistik, Sprachkontakt und Mehrsprachigkeit.
«Lautliche Dubletten» im Luxemburgischen sind Wörter mit einer germanischen und einer romanischen Aussprachevariante. Die quantitativ-soziolinguistische Untersuchung stellt eine Verschiebung in der Variantenwahl zugunsten der germanischen Formen fest und zeigt die Dynamik einer Sprache im Spannungsfeld zweier großer Kulturnationen.
Sprachkontakt in Luxemburg - Quantitativ-soziolinguistische Untersuchung luxemburgischer Aussprachevarianten - Empirische Erforschung des Luxemburgischen - Deutscher und französischer Einfluss auf das Luxemburgische
Das Luxemburgische ist stark durch Sprachkontakt mit dem Deutschen und Französischen geprägt. Der Band untersucht den Niederschlag dieses Kontakts auf der lautlichen Ebene. Im Fokus stehen «lautliche Dubletten» - luxemburgische Wörter mit einer germanischen und einer romanischen Aussprachevariante. Die quantitativ-soziolinguistische Untersuchung analysiert erstmalig, welche Gruppen von SprecherInnen diese Dubletten germanisch oder romanisch artikulieren. Die Ergebnisse zeigen einen Sprachwandel auf, bei dem sich die Präferenz für romanische Aussprachen zugunsten der germanischen verändert. Die Arbeit verdeutlicht anschaulich die Dynamik einer Sprache im Spannungsfeld zweier großer Kulturnationen und innerhalb einer komplexen mehrsprachigen Gesellschaft.