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Die Filmkritik zu Fassbinders Film Lola

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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 2, Universität Augsburg (Philosophische Fakultät Deutsche Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Die Filmkritik als Textgattung, Sprache: Deutsch, Abstract: I. Einleitung und Exkurs

In meiner Arbeit habe ich mich mit der Kritik zu Reiner Werner Fassbinders Film ,,...
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 2, Universität Augsburg (Philosophische Fakultät Deutsche Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Die Filmkritik als Textgattung, Sprache: Deutsch, Abstract: I. Einleitung und Exkurs
In meiner Arbeit habe ich mich mit der Kritik zu Reiner Werner Fassbinders Film ,,Lola" befasst, der in Deutschland produziert wurde und 1981 in den Kinos lief. Einige Besonderheiten im Film machen ihn zu einem Ausnahmefall in Vergleich zu anderen im Rahmen des Seminars betrachteten Filmen und wirken entsprechend auf die Kritik aus. Wie in verschiedenen seiner Filme1 beschäftigt sich der Regisseur mit einem literarischen Werk und schafft sich dabei einen persönlichen Zugang zu diesem, dessen er sich als roten Fadens im Prozess der Filmarbeiten bedient. Das Ergebnis: ,,Lola" ist keine unmittelbare Verfilmung eines literarischen Werks in Anklang mit den Seminarprämissen für die zu besprechenden Filme. Fassbinder greift zwar auf Sternbergs Film ,,Der blaue Engel"2 und ebenso auf dessen Vorlage, Heinrich Manns ,,Professor Unrat" zurück, verändert aber in seinem Spielfilm die Inhalte wesentlich. Bereits der Rahmen der Handlung wird von Fassbinder zeitlich und geographisch verändert: Statt in der Zeit der Weimarer Republik spielt sich die Geschichte in den 50er Jahren, statt Norddeutschland bietet sich die bayerische Stadt Bayreuth als Hintergrund an. Und der Protagonist, ursprünglich ein Gymnasiumslehrer, ist in ,,Lola" ein pflichtbewusster Baudezernent, der es mit einem korrupten Stadtrat zu tun hat. Es sind Veränderungen, die nicht nur die äußeren Bedingungen der Handlung prägen, sondern auch auf die Charaktere der Hauptfiguren wirken: Wo der nie gesellschaftsreif gewordener Professor Unrat wie ein kleiner Tyrann in seiner Klasse Furcht und gleichzeitig Verachtung und Spott auf sich zieht, ist der Baudezernent von Bohm (nicht umsonst hat er auch einen anderen Namen) ein einsamer, fortschrittsfreundlicher Beamter, der sich für asiatische Kunst interessiert und Geige spielt. Wo im Buch der Schüler Lohmann den Antagonisten spielt, ist von Bohms offensichtliche Gegenfigur der Bauunternehmer Schuckert.
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1 Man denke zum Beispiel an die berühmte Literaturverfilmung "Fontane Effi Briest" oder an ,,Die Reise ins Licht/Despair" nach Nabokov.
2 Sternberg hatte in den 30er Jahren seine (im Verhältnis) originalgetreuere Verfilmung des selben Mannschen Werks gedreht, allerdings mit einem (nach dem Name des Lokals, in dem sich im Buch die Künstlerin Rosa Fröhlich alias Lola aufführte) neuerfundenen Titel. Von der Distanzierung Fassbinders gegenüber der Vorlage zeugt eben der Filmtitel ,,Lola" - eine viel mittelbarere Referenz zur Quelle.

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