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Gesammelte Dummheiten - Über Flauberts Bouvard und Pécuchet

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ISBN-13:
9783638212991
Veröffentl:
2003
Seiten:
19
Autor:
Mirjam Krapoth
eBook Typ:
EPUB
eBook Format:
Reflowable
Kopierschutz:
NO DRM
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Romanistik - Französisch - Literatur, Note: 1,2, Universität Paderborn (Fakultät für Kulturwissenschaften), Veranstaltung: HS Ästhetiken des Sammelns, Sprache: Deutsch, Abstract: „Es ist beim Sammeln das Entscheidende, daß der Gegenstand aus allen ursprünglichen Funktionen gelöstwird um in die ...
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Romanistik - Französisch - Literatur, Note: 1,2, Universität Paderborn (Fakultät für Kulturwissenschaften), Veranstaltung: HS Ästhetiken des Sammelns, Sprache: Deutsch, Abstract: „Es ist beim Sammeln das Entscheidende, daß der Gegenstand aus allen ursprünglichen Funktionen gelöstwird um in die denkbar engste Beziehung zu seinesgleichen zu treten. Diese ist der diametrale Gegensatzzum Nutzen und steht unter der merkwürdigen Kategorie der Vollständigkeit. Was soll diese‚Vollständigkeit’ (?) Sie ist ein großartiger Versuch, das völlig Irrationale seines bloßen Vorhandenseinsdurch Einordnung in ein neues eigens geschaffenes historisches System, die Sammlung, zu überwinden.Und für den wahren Sammler wird in diesem Systeme jedwedes einzelne Ding zu einer Enzyklopädie allerWissenschaft von dem Zeitalter, der Landschaft, der Industrie, dem Besitzer von dem es herstammt.“1Der französische Schriftsteller Gustave Flaubert (1821-1880) war ein Mensch, der sichzeit seines Lebens mit dem Sammeln beschäftigt hat – und zwar mit dem Sammeln von‚ausgesprochenen Dummheiten‘.„ [...]da eine Dame zu Papa kommt, die uns immer Dummheiten erzählt, werde ich sie aufschreiben.“schreibt Flaubert mit neun Jahren.2„Einstweilen ist mir ein alter Gedanke wieder in den Kopf gekommen, nämlich der meines Dictionnairedes idées reçues [...] Diese Apologie der menschlichen Gemeinheit in all ihren Zügen, ironisch undschreiend von Anfang bis Ende, voll von Zitaten und Beweisen (die das Gegenteil beweisen würden)und erschreckenden Texten (das wäre nicht schwierig), hätte, so würde ich sagen, zum Ziel, ein fürallemal mit den Exzentritäten, welcher Art sie auch sein mögen, Schluß zu machen. [...] Man würde alsodarin in alphabetischer Reihenfolge über alle möglichen Gegenstände alles finden, was man inGesellschaft sagen muß, um ein anständiger Mensch zu sein..“3Die Einträge aus dem genannten Dictionnaire des idées reçues finden sich in allen WerkenFlauberts wieder, in Bouvard und Pécuchet aber nehmen sie den meisten, wenn nicht gar allenRaum ein und machen so das Buch zu einer „Anti-Enzyklopädie“.4 Beschrieben werden zweiMänner, die sich auf das Land zurückziehen und sich nacheinander durch sämtlicheWissensgebiete arbeiten, ohne dabei jedoch eine Methode oder eine kritische Distanz zuentwickeln. [...]1 Walter Benjamin: Gesammelte Schriften V.I. Hg. von Rolf Tiedemann. Frankfurt: 41996, S. 271.2 Gustav Flaubert: Briefe. Zürich: Diogenes 1977, S. 7.3 ebd., S. 223 f.4 Frank Leinen: Flaubert und der Gemeinplatz. Frankfurt am Main u.a.: Peter Lang 1990, S. 244.

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