Spaltung und Multiplikation des Ichs

Spielarten des Doppelgänger-Motivs bei Dostojewski und Hoffmann
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96 g
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210x148x5 mm
Beschreibung:

Laura Dorfer studierte den interdisziplinären M.A. "Medien und Gesellschaft" mit den fachlichen Schwerpunkten Wirtschaftswissenschaft und Medienwissenschaft an der Universität Siegen. Als Forschungsschwerpunkt wählte sie während des Studiums die Internetökonomie sowie die wirtschaftlichen und soziokulturellen Entwicklungen im Social Web. Seit August 2010 arbeitet Laura Dorfer als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Betriebwirtschaftslehre insbesondere Medienmanagement von Prof. Dr. Eigler an der Universität Siegen und promoviert zu Strategien und Geschäftsmodellen von Social Networking Sites.
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,5, Universität Siegen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Figur des Doppelgängers als Ausdruck innerer Gespaltenheit galt als eines der beliebtesten literarischen Motive in der Romantik sowie im 19. Jahrhundert. Mit dieser Vorstellung vermochten Dichter, den Verlust des einheitlichen, intakten Persönlichkeitsbewusstseinssowie der lückenlosen Kontinuität des Ichs zu demonstrieren. Rund ein Jahrhundert später erhielt jener literarische Motivkomplex durch die Psychoanalyse Freuds sein theoretisches Pendant. Nunmehr bedurfte die zuvor rätselhaft und nebulös anmutende Spaltungserfahrung nicht mehr mythologischer Erklärungsweisen, sondern erschien vor dem Hintergrund der psychologischen Erläuterungen geradezu evident: Der Doppelgänger wurdeals Konsequenz der Spannungen innerhalb des psychischen Apparats begriffen und als Verkörperung verdrängter Ich-Aspekte betrachtet.Was nun begann, war eine Doppelgängergeschichte von Literatur und Psychoanalyse, die entsprechend dem Lacanschen Spiegelstadium, in dem das Bild vor dem Abgebildete ist Verwirrung über die Chronologie und das Urheberrecht verursachte: Wie vermochten dieAutoren des 19. Jahrhunderts die ein halbes Jahrhundert später generierten psychoanalytischen Theorien antizipierend in ihr Werk aufgenommen haben? Kritiker postulierten gar,diese Bezüge seien inszeniert, die Psychoanalytiker hätten die literarischen Texte lediglich für die künstliche Umsetzung ihrer wissenschaftlichen Theorien missbraucht. Über solcheDiskussionen hinweg wird zumal der springende Punkt übersehen das Endergebnis: Diepsychoanalytische Textinterpretation bietet eine faszinierende Lesweise, mit der eine neuepsychologische Dimension literarischer Werke erschlossen werden kann.In dieser Abhandlung werden in Anlehnung an die psychoanalytische Textinterpretationzwei Werke des 19. Jahrhunderts analysiert: Die Elixieredes Teufels von E.T.A. Hoffmann und Der Doppelgänger von Fjodor M. Dostojewski zwei Werke, die mit einer visionären psychologischen Intuition das Thema der innerenZerrissenheit eines psychisch abnormen Menschen umkreisen. Mittels derpsychoanalytischen Lesweise sollen die tiefer liegenden, unbewussten Strukturen der beidenWerke extrahiert, Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Gestaltung des Doppelgängerseruiert, als auch allgemeine Aussagen über das Motiv des Doppelgänger getätigtwerden.

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