Obszönität in Pietro Aretinos "Sonetti lussuriosi"

 Paperback
Nicht lieferbar | Lieferzeit: Nicht lieferbar I
Gewicht:
51 g
Format:
210x148x3 mm
Beschreibung:

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Universität Hamburg (SLM I), Veranstaltung: Funktionen des Obszönen in der mittelalterlichen Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: Für wie gefährlich der Autor Pietro Aretino gehalten wurde - der keine gesellschaftlichen, moralischen oder sprachlichen Grenzen respektierte - zeugt die Tatsache, dass um 1588 Aretinos Werk auf den "Trienter Index" gesetzt wurde und während der gesamten Frühen Neuzeit verboten blieb. Dabei war Pornographie keine Subkultur, was an der Stellung Aretinos abzulesen ist - auch Findlen betont, dass die "Öffentlichkeit [...] der Schlüssel zur Etablierung der Pornographie" war. Vielmehr suchte Aretino geradezu das breit gefächerte Publikum, um mit seinem stets als "antigelehrt" inszenierten Schriftstellerhabitus seine Kritikfunktion zu erfüllen. Findlen spricht diesbezüglich von einer "populären Kultur": "Durch die Aneignung des Bereichs der populären Kultur, der eher von grotesken als von höfischen Figuren bewohnt war, destabilisierten die Pornographen der Renaissance den Bereich der künstlerischen und literarischen Produktion mit der Behauptung, die Grenzen zwischen 'hoch' und 'niedrig' aufzulösen". Inwieweit darin eine Subversion auf Seiten Aretinos zu sehen ist, soll u.a. im Folgenden diskutiert werden. Zunächst geht es jedoch um eine eingehendere Analyse der Aretinischen Sonette (2.1) und daran anschließend um die sich darin offenbarende Obszönität (2.2). Schließlich wird die Funktion des Obszönen in den Sonetti lussuriosi untersucht (2.3). Dabei soll zum einen ein funktionaler Begriff von Obszönität erarbeitet werden und weiterhin der Frage nach der Funktion der Obszönität in den Sonetten nachgegangen werden. Es wird sich herausstellen, dass Obszönität eine Art der (literarischen) Kommunikation darstellt, die darauf abzielt, bestehende Verdrängungen aufzubrechen und zu neutralisieren. Ihre Funktionen erstrecken sich bei Aretino vom voyeuristischen Lustgewinn über subversive Kritik an der Kultur bis hin zur Gebrauchskunst und einem Wettstreit der Künste.

Kunden Rezensionen

Zu diesem Artikel ist noch keine Rezension vorhanden.
Helfen sie anderen Besuchern und verfassen Sie selbst eine Rezension.