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Menschenrechte queer gelesen

zeitschrift für menschenrechte 1/2020
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Beschreibung:

Mit dem Fokus auf "Menschenrechte queer gelesen" widmet sich das Schwerpunktthema der vorliegenden Ausgabe der zfmr einem immer noch zu wenig bearbeiteten, dabei kontroversen und an Bedeutung gewinnenden Thema. In den letzten Jahren konnten Bewegungen für die Rechte von LGBTIQ* ganz bemerkenswerte Erfolge erringen, und das nicht nur im "globalen Norden": Gleichgeschlechtliche sexuelle Beziehungen wurden entkriminalisiert; es wurden Möglichkeiten für gleichgeschlechtliche Paare geschaffen, ihre Beziehungen zu institutionalisieren, mancherorts bis hin zur Öffnung der Ehe; die Anerkennung einer vom bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht abweichenden Geschlechtsidentität wird vielerorts nicht mehr von geschlechtsanpassenden Körpermodifikationen abhängig gemacht, manche Staaten gebieten, dass es bei der rechtlichen Kategorisierung des Geschlechts eine "dritte Option" geben soll, und die Praxis der chirurgischen Zurichtung der Genitalien von intergeschlechtlichen Kindern wird zunehmend als unzulässig angesehen, wenn sie auch erst in ganz wenigen Staaten vollends verboten ist.Eine eigene UN-Konvention zum Schutz von SOGIESC-Menschenrechten – also solchen, die sich auf sexuelle Orientierung, Geschlechtsidentität und -expression sowie geschlechtliche Charakteristika beziehen – scheint derzeit nicht realistisch. Dafür halten die Yogyakarta Prinzipien (aus 2007, mit einer Erweiterung aus 2017) fest, inwiefern die herkömmlichen Menschenrechte auch im Bereich von SOGIESC anwendbar sind, und im Jahr 2016 wurde ein Sonderberichterstatter der UN für diese Themen eingesetzt; aktuell hat Victor Madrigal-Borloz diese Position inne. Es gab aber auch Rückschläge, wie die Situation in Russland und in der Türkei, aber auch in Brasilien oder in den USA zeigt, wo für das Militär wieder ein "Transgender Ban" eingeführt wurde. Und in Ungarn wurden die weitreichenden Ermächtigungen zur Bekämpfung der Verbreitung des Corona-Virus dafür missbraucht, die Möglichkeiten zu Änderung des geschlechtlichen Personenstands abzuschaffen.Die Aufsätze des vorliegenden Bandes widmen sich verschiedenen Aspekten des Themas und wollen damit nicht nur informieren und zum Nachdenken anregen, sondern auch eine weitere Befassung mit den einschlägigen Herausforderungen anstoßen.
SCHWERPUNKTElisabeth HolzleithnerLesbische Verhältnisse am Hühnerhof. Eine rechtliche Groteske als Brennpunkt des Ringens um sexuelle Menschenrechte in ÖsterreichAnna Katharina Mangold, Maya Markwald und Cara RöhnerVom pathologisierenden zum selbstbestimmten Geschlechtsmodell. Eine grundrechtskonforme Auslegung von "Varianten der Geschlechtsentwicklung" im deutschen PersonenstandsrechtKatja Neuhoff und Juliette WedlSpielend reflektieren. Das Spiel Identitätenlotto als Instrumente einer queeren MenschenrechtsbildungPetra SußnerMit Recht gegen die Verhältnisse: Asylrechtlicher Schutz vor HeteronormativitätNina EcksteinGendering/Queering Disability. Intersektionale Perspektiven auf Geschlecht/sidentität und Behinderung im Lichte der UN-BehindertenrechtskonventionFrédéric KrumbeinAsiens Einhorn. Taiwan als Vorreiter bei queeren MenschenrechtenAUSSER DER REIHEGeorg LohmannDroht der Menschenrechtsentwicklung eine Regression? Eine SkizzeMichael Lysander Fremuth und Andreas SauermoserMenschenrechte im Ausnahmezustand? Zur Aktualisierung des Art. 15 EMRK in der Corona-KriseFORUMMarco SchendelDie fragwürdige Autonomie von Karlsruhe. Zum Sterbehilfe-Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 26. Februar 2020Urban WiesingSelbstbestimmung und Pluralität. Zum Urteil des Bundesverfassungsgerichts über den
217PROFILEThomas UngerMaking Prevention a Reality. Interview with Pablo De GreiffRainer HuhleGegen die Straflosigkeit. In Erinnerung an Louis JonetVolkmar Deile – Erinnerungen an einen überzeugten und überzeugenden MenschenrechtlerAUS ALLER WELTZehra F. Kabasakal AratAuthoritarian Shifts and the Façade of Democracy in TurkeyBUCHBESPRECHUNGEN

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