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Benito

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600

ISBN-13:
9783755050063
Veröffentl:
2022
Seiten:
512
Autor:
Hendrik Otremba
eBook Typ:
EPUB
eBook Format:
Reflowable
Kopierschutz:
Digital Watermark [Social-DRM]
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

1995 fahrt der elfjahrige Cherubim mit seiner Pfadfindergruppe auf eine dreiwochige Kanufahrt einen westdeutschen Fluss entlang. Sie alle tragen klingende Fahrtennamen wie Kippe, Maus und Fliegentoter. Ihren Anfuhrer, ein paar Jahre alter als sie, nennen sie Hauptling. Je weiter der Fluss sie tragt, desto verbundener fuhlt sich Cherubim den anderen, desto mehr vergisst er sein Zuhause. Dort warten ohnehin nur seine frisch getrennten Eltern auf ihn, die Mutter uberfordert, der Vater depressiv. Fur den blinden Benito, mit dem er sich eines der Boote teilt, entwickelt er ein zunehmend obsessives Interesse. Dann geschieht ein schreckliches Ungluck: Durch einen Jagdunfall wird der Anfuhrer getotet, woraufhin die Jungen bald dem Wahnsinn nahe die Flussfahrt ohne ihn fortsetzen. Immer tiefer geraten sie nun in eine verstorende Welt. Das kindliche Abenteuer wird zu einem surrealen Albtraum. Benito erfahrt dabei eine radikale Wandlung: Zunehmend ergeht der zu Beginn noch in sich gekehrte Junge sich in immer zornigeren Monologen, die den Irrweg der Zivilisation anprangern. Aus dem stillen Jungen wird ein fatalistischer Prophet, ein blinder, apokalyptischer Seher. Drei Jahrzehnte spater ist aus Cherubim ein bekannter Schriftsteller geworden, der einer ratselhaften Einladung folgend nach Bonn kommt. Am Tag des Empfangs im bekannten Hotel Paradies, das von einer Vielzahl prominenter Menschen aus Politik, Wirtschaft und dem Showgeschaft besucht wird, sturmt ein maskierter Mann den Saal Eden, schliet die 300 Gaste darin ein und schiet minutenlang wild um sich. Wie durch ein Wunder kommt niemand zu Schaden. Cherubim begreift schnell, dass das Attentat nur vorgetauscht und mit viel Pomp inszeniert ist. Und hat nicht Benito sein linkes Bein genauso nachgezogen wie der Attentater? In der Folge begibt er sich auf eine Spurensuche durch das Ruhrgebiet, reflektiert die Mythen der alten BRD und muss immer mehr feststellen, dass das offentlichkeitswirksame Ratsel, dem er in Bonn beiwohnte, eng verwoben ist mit den Ereignissen seiner Kindheit. So wird die Suche nach der Wahrheit auch eine Suche nach seiner eigenen Vergangenheit. In eindringlicher Sprache erforscht Hendrik Otremba, was uns uber unsere eigenen Grenzen treibt. Abenteuererzahlung und Kunstlerroman in einem entwirft Benito im dichten Wechsel zwischen zwei Zeit- und Erzahlebenen ein Kaleidoskop aus Zorn und Intellekt, Aktion und Reflexion, Terror und Kunst.
1995 fährt der elfjährige Cherubim mit seiner Pfadfindergruppe auf eine dreiwöchige Kanufahrt einen westdeutschen Fluss entlang. Sie alle tragen klingende Fahrtennamen wie Kippe, Maus und Fliegentöter. Ihren Anführer, ein paar Jahre älter als sie, nennen sie Häuptling. Je weiter der Fluss sie trägt, desto verbundener fühlt sich Cherubim den anderen, desto mehr vergisst er sein Zuhause. Dort warten ohnehin nur seine frisch getrennten Eltern auf ihn, die Mutter überfordert, der Vater depressiv. Für den blinden Benito, mit dem er sich eines der Boote teilt, entwickelt er ein zunehmend obsessives Interesse. Dann geschieht ein schreckliches Unglück: Durch einen Jagdunfall wird der Anführer getötet, woraufhin die Jungen bald dem Wahnsinn nahe die Flussfahrt ohne ihn fortsetzen. Immer tiefer geraten sie nun in eine verstörende Welt. Das kindliche Abenteuer wird zu einem surrealen Albtraum. Benito erfährt dabei eine radikale Wandlung: Zunehmend ergeht der zu Beginn noch in sich gekehrte Junge sich in immer zornigeren Monologen, die den Irrweg der Zivilisation anprangern. Aus dem stillen Jungen wird ein fatalistischer Prophet, ein blinder, apokalyptischer Seher. Drei Jahrzehnte später ist aus Cherubim ein bekannter Schriftsteller geworden, der einer rätselhaften Einladung folgend nach Bonn kommt. Am Tag des Empfangs im bekannten Hotel Paradies, das von einer Vielzahl prominenter Menschen aus Politik, Wirtschaft und dem Showgeschäft besucht wird, stürmt ein maskierter Mann den Saal Eden, schließt die 300 Gäste darin ein und schießt minutenlang wild um sich. Wie durch ein Wunder kommt niemand zu Schaden. Cherubim begreift schnell, dass das Attentat nur vorgetäuscht und mit viel Pomp inszeniert ist. Und hat nicht Benito sein linkes Bein genauso nachgezogen wie der Attentäter? In der Folge begibt er sich auf eine Spurensuche durch das Ruhrgebiet, reflektiert die Mythen der alten BRD und muss immer mehr feststellen, dass das öffentlichkeitswirksame Rätsel, dem er in Bonn beiwohnte, eng verwoben ist mit den Ereignissen seiner Kindheit. So wird die Suche nach der Wahrheit auch eine Suche nach seiner eigenen Vergangenheit. In eindringlicher Sprache erforscht Hendrik Otremba, was uns über unsere eigenen Grenzen treibt. Abenteuererzählung und Künstlerroman in einem entwirft Benito im dichten Wechsel zwischen zwei Zeit- und Erzählebenen ein Kaleidoskop aus Zorn und Intellekt, Aktion und Reflexion, Terror und Kunst.

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