Beschreibung:
Sandro Zanetti studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie in Basel, Freiburg im Breisgau und Tübingen. Nach Forschungs- und Lehrtätigkeiten in Frankfurt am Main, Basel, Berlin und Hildesheim ist er seit 2011 Assistenzprofessor für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Zürich. Die aktuellen Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Produktionsästhetik, der Werktheorie, der Improvisation sowie der Poetik der (Un-)Wahrscheinlichkeit.
Seit das Maschinenschreiben zur Gewohnheit geworden ist, haben sich für das Schreiben von Hand und mit der Maschine unterschiedliche Funktionen herausgebildet. Mit dem Einzug elektronischer Medien haben sich diese Funktionen und, damit verbunden, auch die Relationen zwischen den am Schreiben beteiligten Faktoren noch einmal markant verändert. Trennte die mechanische Schreibmaschine bereits spürbar und ersichtlich die Bewegung der Hand (das heisst der Finger) vom Produkt des Schreibens (den nunmehr getippten Lettern), so bestimmt der Computer das Verhältnis von Input und Output noch einmal grundsätzlich neu. Durch diese Neubestimmung hat sich auch der Spielraum der Reflexion darüber erweitert, was mit dem Wort 'Schreiben' heute noch bezeichnet werden kann oder soll.