Gedächtnisräume des Selbst

Walter Benjamins 'Berliner Kindheit um neunzehnhundert'
Nicht lieferbar | Lieferzeit: Nicht lieferbar I
Gewicht:
335 g
Format:
23.40x15.40x1.30 cm
Beschreibung:

Anja Lemke, M.A., geboren 1983 in Mühldorf am Inn, studierte Soziologie und Pädagogik an den Universitäten Regensburg und Turku, Finnland. Sie schloss ihr Studium 2010 mit dem akademischen Grad der Magistra Artium in Regensburg ab. Während des Studiums arbeitete sie als Praktikantin in einer Institution zur Integration von Kindern mit Migrationshintergrund und betreute körperlich behinderte Menschen. Durch ihren Auslandsaufenthalt, die Arbeit mit Migrant/_innen und ihr Engagement in einer Bürgerinitiative für Flüchtlinge kam sie mehrfach in Berührung mit Fragen der nationalen Identität und insbesondere der Problematik des deutschen Selbstbildes. Mit dessen widersprüchlichen Facetten vor dem Hintergrund der Wiedervereinigung beschäftigte sie sich intensiv.
Der hier in zweiter Auflage vorliegende Band zu Walter Benjamins "Berliner Kindheit um neunzehnhundert" untersucht den Zusammenhang von Erinnerungspoetik, Sprachphilosophie und Identitätskonzeption in Walter Benjamins autobiographischem Text. Die Erinnerungsbilder der "Berliner Kindheit um neunzehnhundert" werden durch die Verbindung der antiken Mnemotechnik mit psychoanalytischen Gedächtnismodellen als topographisch strukturierte Schrifträume lesbar. Deren Oszillieren zwischen Materialität und Semantik erlaubt die Anbindung an Benjamins sprachphilosophische Überlegungen zur "entstellten Ähnlichkeit" sowie die Verbindung mit einem erinnerungspoetischen Entwurf des Selbst, der die Logik eines rein repräsentativen Zeichenbegriffs durchbricht. Die "vor Ähnlichkeit entstellte Gedächtnisschrift" läßt ein sprachliches Ich entstehen, das sich über die flüchtige zeitliche und räumliche Anverwandlung an das Fremde konstituiert und auf diese Weise die identifizierende Logik stabiler Identitätsbildung unterläuft.Der Band wurde für die zweite Auflage durch Literatur ergänzt und vor allem was die Bezüge zwischen Mnemotechnik und psychoanalytischer Erinnerungstheorie im Rahmen von Benjamins Erinnerungspoetik betrifft, entscheidend erweitert.

Kunden Rezensionen

Zu diesem Artikel ist noch keine Rezension vorhanden.
Helfen sie anderen Besuchern und verfassen Sie selbst eine Rezension.