Auslöschung, Fragmentierung und Projektion in Thomas Bernhards später Prosa: Gescheiterte Studien oder geglückte Existenzweisen?

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Gewicht:
160 g
Format:
210x148x32 mm
Beschreibung:

Gerhard Gamm (Prof. Dr. phil.) lehrt am Institut für Philosophie der TU Darmstadt. Seine Forschungsschwerpunkte sind der Deutsche Idealismus und Nietzsche, Philosophie des 20. Jahrhunderts, Sozialphilosophie der Gegenwart sowie die Rolle des Unbestimmten in Wissens- und Verantwortungskontexten.
Prof. Dr. Matthias Luserke-Jaqui lehrt Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Darmstadt.
In Thomas Bernhards Spätwerk belauert und belehrt der zwischen Isolation und "verhasster Gesellschaft" pendelnde Figurentyp des Geistesmenschen sich selbst, die Kunst und sein Umfeld. Er setzt sich fortwährend unangreifbar in Szene und versucht, die Mitmenschen mithilfe der poetologischen Konstituenten Auslöschung, Fragmentierung und Projektion nach seiner Vorstellung zu formen oder zu vereinnahmen. Ob jene geistesmenschlichen Studien als primär gescheitert oder aber als letztlich geglückt gelten können, wird in der Bernhard-Forschung nach wie vor diskutiert. Dieser Beitrag bietet einen Einblick in die Kontroverse. Er beleuchtet sowohl die rhetorischen und performativen Aspekte der Selbstdarstellung als auch den figuralen Blickwinkel auf die Kunst- und Medienrezeption, der auf Grund des übergeordneten Ziels der Bernhardschen Protagonisten von Spannungen durchzogen ist: dem Ziel der identitätsstiftenden Opposition gegen gesellschaftliche Werte und kanonische Strukturen notfalls um den Preis jeglicher Plausibilität.
In Thomas Bernhards Spätwerk belauert und belehrt der zwischen Isolation und 'verhasster Gesellschaft' pendelnde Figurentyp des Geistesmenschen sich selbst, die Kunst und sein Umfeld. Er setzt sich fortwährend unangreifbar in Szene und versucht, die Mitmenschen mithilfe der poetologischen Konstituenten Auslöschung, Fragmentierung und Projektion nach seiner Vorstellung zu formen oder zu vereinnahmen. Ob jene geistesmenschlichen Studien als primär gescheitert oder aber als letztlich geglückt gelten können, wird in der Bernhard-Forschung nach wie vor diskutiert. Dieser Beitrag bietet einen Einblick in die Kontroverse. Er beleuchtet sowohl die rhetorischen und performativen Aspekte der Selbstdarstellung als auch den figuralen Blickwinkel auf die Kunst- und Medienrezeption, der auf Grund des übergeordneten Ziels der Bernhardschen Protagonisten von Spannungen durchzogen ist: dem Ziel der identitätsstiftenden Opposition gegen gesellschaftliche Werte und kanonische Strukturen ? notfalls um den Preis jeglicher Plausibilität.

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