Der Klang der Ungleichheit

Biografie, Bildung und Zusammenhalt in der vielsprachigen Gesellschaft
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ISBN-13:
9783830945949
Veröffentl:
2022
Erscheinungsdatum:
11.11.2022
Seiten:
313
Autor:
Katharina Brizic
Gewicht:
594 g
Format:
238x169x21 mm
Serie:
702, Internationale Hochschulschriften
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Katharina Brizic ist Pianistin und Sprachwissenschaftlerin in Wien. In der Linguistik liegt ihr Fokus im Bereich Sprachenpolitik, Minderheiten, Migration und Bildung. Zentrales Anliegen ist dabei sowohl das Stärken der Verbindung zwischen Wissenschaft und Praxis als auch die Intensivierung des Austauschs zwischen den verschiedenen Forschungsdisziplinen untereinander.
Die Grundschule ist eine einzigartige Keimzelle des sozialen Zusammenhalts. Hier ist die Vielfalt der Bevölkerung zum letzten Mal gemeinsam vertreten, bevor sich die Wege mit dem Übertritt in die Sekundarstufe trennen - vor allem in sozial so ungleichen Bildungssystemen wie dem österreichischen und deutschen.Das Buch widmet sich im ersten Teil ganz dieser Vielfalt, ausgehend von 160 Wiener Müttern und Vätern, deren Kinder knapp vor dem Ende der Grundschulzeit stehen. In vielsprachigen autobiografischen Erzählungen geben die Eltern kontroverse, kraftvolle Einblicke in ihre Familiengeschichte, Sprachenbiografie, Migration oder Flucht und erheben die Stimme gegen erfahrene Ungleichheit sowie für die Zukunft ihrer Kinder. Im zweiten Teil folgen die Lehrkräfte mit ihren Wahrnehmungen und dem Druck, den die "soziale Auslese" am Ende der Grundschulzeit ausübt. Der dritte und letzte Teil des Buches betrachtet das Resultat: den Erfolg oder Misserfolg der Kinder und sein konkretes Zustandekommen: Wie wurde auch hier wieder eklatante soziale Ungleichheit hergestellt, obwohl dies niemand wollte? Welche elterlichen Biografien, welche Kompetenzen der Kinder waren erfolgreich, wurden also von den Lehrkräften gehört und gewürdigt, und welche blieben - trotz vergleichbarer Leistung - erfolglos? Was hat die Schule von der familiären Geschichte, der Stimmenvielfalt überhaupt wahrgenommen, und was hat zu den Verzerrungen im institutionellen "Hören" geführt? Der Klang der Ungleichheit dokumentiert die Vielsprachigkeit und Vielstimmigkeit unserer globalisierten Zeit sowie die Verantwortlichkeiten des Bildungssystems, indem empirische Zeugnisse einander in herausfordernder Weise gegenübergestellt werden. Den durchaus schwerwiegenden Folgen stellt die Autorin interdisziplinäre Perspektiven gegenüber, die das Lehren und Lernen in seiner Funktion stärken, Keimzelle einer solidarischen Migrationsgesellschaft zu sein.

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