Frank Lloyd Wright (1867-1959) gilt als bedeutendster amerikanischer Architekt aller Zeiten. Sein bis heute einflussreiches Werk hat die Moderne praktisch eingeläutet. Dem epochalen uvre widmet TASCHEN eine dreibändige Monographie, die sämtliche seiner rund 1.100 realisierten und unrealisierten Entwürfe behandelt.
Die in Zusammenarbeit mit den Frank Lloyd Wright Archives in Taliesin, Arizona entstandene Gesamtdarstellung lässt keine Möglichkeit ungenutzt, um Wrights Leben und Werk zu erforschen und zu würdigen. Sämtliche Phasen seiner beruflichen Laufbahn werden sorgfältig beschrieben und illustriert - von den frühen Prairie Houses (beispielhaft vertreten durch das Robie House) über die Usonia-Häuser und progressive "living architecture"-Häuser bis zu späten Projekten wie dem spiralförmigen Guggenheim Museum in New York und der Entwicklung seiner fantastischen Vision einer besseren Zukunft durch das Konzept der "living city".
Der vorliegende Band behandelt die frühen Jahre in Chicago und die Prairie Houses, mithin jene Periode, die einen nachhaltigen Einfluss auf europäische Architekten ausgeübt hat. Wie während seiner gesamten Laufbahn entwarf Frank Lloyd Wright bereits in diesen frühen Jahren vor allem Wohnhäuser und bewies schon in seinen ersten Werken Wissen und Respekt gegenüber natürlichen Materialien.
In den zehn Jahren zwischen 1896 und 1906 entwickelte und perfektionierte Wright das so genannte "Prairie House". Seiner Überzeugung nach sollte der Architekt für sämtliche Aspekte des architektonischen Entwurfs verantwortlich sein; für ihn umfasste dies die Inneneinrichtung ebenso wie die äußere Umgebung. Solche Freiheiten erhielt er nicht oft, doch das Avery Coonley Haus in Riverside, Illinois von 1908 ist eines der prächtigsten Beispiele. Mit dem Verwaltungsgebäude für die Larkin Soap Company (1903-1905) und dem Unity Temple (1905) konnte er größere Projekte realisieren.